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Westfalenbahn bricht
Dominanz der Bahn

Neue Komfort-Züge für täglich 500 Fahrgäste

Von Bernhard Liedmann
Paderborn (WV). Im Dezember übernimmt die Westfalenbahn den Betrieb der Bahnstrecke Paderborn, Altenbeken, Herford, Osnabrück, Münster. Derzeit nutzen diese Verbindung etwa 500 Fahrgäste täglich. Damit ist die Dominanz der Bahn AG im Hochstift gebrochen.

Mit dem Fahrplanwechsel wird dann Blau auf den Schienen im Hochstift dominieren und das Rot der Bahn weiter zurückdrängen. Das Netz der Westfalenbahn umfasst fünf Regionalbahnen mit insgesamt 300 Kilometer Strecke, die auch Städte wie Detmold oder Bielefeld anfahren. Derzeit fährt in den Norden die Bahn AG im Stundentakt an Werktagen von 5.30 bis 21.30 Uhr. An der Anzahl der Verbindungen wird sich nichts ändern, so der Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter (NPH). Von den neuen »Flirt-Zügen«, die in Berlin hergestellt werden und derzeit in der Testphase laufen, erhofft sich der NPH eine deutlich Steigerung der Fahrgastzahlen. »Auch bei der Sennebahn konnten wir mit der Nordwestbahn eine Steigerung von 40 Prozent erreichen«, so NPH-Geschäftsführer Klaus J. Czuka.
Die neuen Triebzüge bieten den Fahrgästen einen erheblich höheren Komfort. Mit dem Einsatz der Westfalenbahn ändern sich auch die »Machtverhältnisse« im Hochstift: Ende des Jahres wird die Bahn damit nur noch 48 Prozent der Bahnkilometer bedienen (derzeit 62 Prozent). Die Nordwestbahn hat zurzeit einen Anteil von 38 Prozent bei den gefahrenen Schienenkilometern, die Westfalenbahn wird 13 Prozent bedienen. In den neuen Zügen können die Fahrgäste die Tickets an Automaten lösen und der helle Fahrgastbereich ist barrierefrei. In ausgewählten Zügen wird auch ein Catering-Angebot vorgehalten. Die geräumig gestalteten Züge sollen auch viel Platz für Fahrräder, Rollstühle oder Kinderwagen bieten. Die elektrischen Triebzüge können eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Stundenkilometer erreichen. Aufgrund der Vertaktung wird sich aber die bisherige Reisedauer nicht verändern, so der NPH. Der Vertrag mit der Westfalenbahn wurde für zehn Jahre geschlossen.

Artikel vom 16.03.2007