Von Manfred Stienecke (Text und Foto) Paderborn (WV). Von wegen tiefkatholisch! Paderborn darf sich vielmehr als die »Weltstadt der Ökumene« fühlen.
Mit dem »Johann-Adam-Möhler-Institut für Okumenik«, das in der kommenden Woche sein 50- jähriges Bestehen feiert, besitzt die ostwestfälische Bischofsstadt die weltweit einzige Lehr- und Forschungseinrichtung für konfessionsübergreifende Fragen. In der Einrichtung des Erzbistums kümmern sich fünf Wissenschaftler um die Annäherung der christlichen Kirchen. »Wir wollen dazu beitragen, dass die Einheit der Konfessionen wieder wahrscheinlicher wird«, beschreibt Direktor Dr. Johannes Oeldemann das Aufgabenspektrum des Instituts. Gegründet wurde die Einrichtung, die heute auf dem Gelände der Katholischen Fachhochschule an der Leostraße untergebracht ist, im Januar 1957 durch den damaligen Paderborner Erzbischof Lorenz Jaeger - selbst ein Kind aus gemischt-konfessionellem Elternhaus. Zu ihren Aufgaben gehören die Forschung auf dem Gebiet der Ökumenik, insbesondere die Beschäftigung mit den nicht-katholischen Kirchen, die Lehrtätigkeit sowie die Teilnahme am ökumenischen Dialog. »Die Arbeit war vor fünfzig Jahren ebenso schwierig wie sie heute ist«, weiß der Leitende Direktor Prof. Dr. Wolfgang Thönissen um die zumeist dogmatischen Hürden einer konfessionellen Annäherung. »Wir haben heute aber ein sehr gutes Miteinander zwischen den Gemeinden. Da ist der Austausch eine Selbstverständlichkeit.« Gefeiert wird das Jubiläum am Freitag, 23. März, mit einem ökumenischen Gottesdienst im Paderborner Dom (Beginn 16 Uhr), der von Vertretern der unterschiedlichen Konfessionen zelebriert wird. Die Predigt hält der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann. Nach einem Festakt, zu dem nur 300 geladene Gästen im Spiegelsaal Zutritt haben, wird um 20 Uhr eine Sonderausstellung im Historischen Marstallmuseum zur Geschichte des Möhler-Instituts eröffnet.
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