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Säuren greifen den Zahnschmelz an

53. Zahnärztetag diskutiert das »neue Problem« - Wickert kommt

Gütersloh (wow). Säuren können an den Zähnen Schäden in Form von »Erosionen« verursachen. Vor allem Fruchtsäfte, Wein und bestimmte Obstsorten weisen einen hohen Anteil an Fruchtsäuren auf, die den Zahnschmelz angreifen. Diese Problematik wird noch bis Sonntag, 17. März, auf dem 53. Zahnärztetag in der Stadthalle Gütersloh diskutiert.

»Wenn die Zähne kürzer werden - Substanzverluste ohne Karies«, heißt das Hauptthema des Fortbildungsprogramms der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe. »Wir sind stolz, dass sich mehr als 4000 Interessenten angemeldet haben«, sagt der Gütersloher Dr. Walter Dieckhoff, Präsident der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe. Zahlreiche Sonderveranstaltungen und Infostände für Zahnmedizinische Assistenz- und Verwaltungsberufe stehen auf den Programm.
»Die stärkste erosive Wirkung auf die Zähne hat Zitronensaft, aber auch Orangen- oder Grapefruitsaft. Diese Säfte können die Zähne irreparabel schädigen«, berichtet Tagungspräsident Prof. Dr. Detlef Heidemann. Im normalen Leben arbeitet er an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt und am Zentrum der Zahn-, Mund- und Kiefernheilkunde (Carolinum), der Poliklinik für Zahnerhaltung. Die Konsequenz: Zähne werden drei bis fünf Millimeter kürzer. Das Problem Karies habe man hingegen mittlerweile im Griff. Deutschland gehöre bei der Kariesbekämpfung zu den führenden Ländern Europas. »Das bestätigen neueste Studien.«
Auf dem Gütersloher Kongress will man die Ursachen, Präventionen und therapeutische Maßnahmen erörtern. Doch was tun? Der Ratgeber-Tipp von Prof. Dr. Detlef Heidemann: »Nach dem Genuss säurehaltiger Lebensmittel sollte man mit dem Zähneputzen wenigstens eine halbe Stunde warten. Wasser, Käse oder Milch können die Wirkung der Säuren mildern.«
Heute (18 Uhr) besucht NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann den Zahnärztetag, morgen (12 Uhr) wird der frühere Tagesthemen-Moderator Ulrich Wickert in Gütersloh als Gastredner (»Von der Sehnsucht nach verlässlichen Werten«) erwartet.

Artikel vom 16.03.2007