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Auch Hannover
will sein Schloss

Bürgerstiftung sammelt schon Geld

Von Ute Klockner
Hannover (dpa). Im berühmten Barockgarten stehen einsam die Reste einer großen Freitreppe. Viel ist nicht geblieben von Schloss Herrenhausen.
So sah das Schloss mal aus. Geblieben sind nur die einsamen Reste einer Freitreppe.Foto: dpa

Der Welfensitz fiel 1943 dem Bombenhagel zum Opfer. Nach gescheiterten Bemühungen um einen Wiederaufbau in den 1960er Jahren ist jetzt die Diskussion um einen Neubau des Schlosses erneut entflammt. Das Thema ist in vielen deutschen Städten aktuell. In Berlin wird seit Februar schrittweise der Palast der Republik abgetragen, um auf der Spreeinsel das 1950 gesprengte Schloss neu zu errichten. Nach Plänen von Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) soll das einstige Hohenzollernschloss bereits 2013 als neues Humboldt-Forum öffnen. In Braunschweig sind die Schlossbauer schon ein ganzes Stück weiter. Vom 6. Mai an wird das Residenzschloss der Braunschweiger Herzöge schrittweise wiedereröffnet.
In Hannover will die Haus & Grund-Bürgerstiftung ohne öffentliche Gelder den Wiederaufbau finanzieren. Zehn Millionen Euro soll das neue Schloss kosten und bereits in spätestens drei Jahren stehen. Die Stiftung möchte einen Nachbau nach Plänen des einstigen Hofbaumeisters Georg Ludwig Laves. Laves hatte 1819/20 den barocken Schlossbau im Stil des Klassizismus umgestaltet. Lediglich die Fassade solle nach Laves gestaltet werden, innen plane man moderne Räume. Ende März will die Bürgerstiftung Pläne zur Finanzierung und späteren Nutzung des Schlosses vorstellen. Bis dahin hüllt sich die Stiftung in Stillschweigen. »Fest steht, dass das neue Herrenhäuser Schloss für jeden Bürger zugänglich sein soll«, sagt Beckmann.

Artikel vom 16.03.2007