16.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Licht ist ein sehr
präzises Werkzeug

Forschungserfolg der Universität

Bielefeld (WB/sas). Ein Bohrloch kann nicht kleiner sein als der Durchmesser des Bohrers. Logisch. Ein neuartiges »Werkzeug« aus Licht aber überwindet diese Gesetzmäßigkeit und erschließt bisher ungeahnte Möglichkeiten. Entwickelt wurde es von Prof. Dr. Walter Pfeiffer, Physiker an der Uni Bielefeld, gemeinsam mit Kollegen aus Kiel, Würzburg und Kaiserslautern.
Licht ist ein sehr präzises Werkzeug: Über geformte, ultrakurze Lichtimpulse können zum Beispiel chemische Reaktionen gesteuert werden. Aber auch in der Materialbearbeitung oder Optoelektronik werden Lichtimpulse zur Steuerung von Prozessen eingesetzt. Beschränkt war diese Möglichkeit durch die Wellenlänge des Lichtes: Sie beträgt ohne Hilfsmittel etwa einen halben Mikrometer - was dem hundertsten Teil einer Haaresbreite entspricht.
Pfeiffer und Co. haben diese Beschränkung überwunden. Dabei haben sie die Tatsache ausgenutzt, dass sich Licht in der Nähe metallischer Strukturen anders verhält und seine Eigenschaften ändert. Unter anderem wird seine Wellenlänge kürzer. Als »Antenne« dienten den Physikern kleinste, eng benachbarte Silberscheiben mit einem Durchmesser von 180 Nanometern (ein Nanometer ist der milliardste Teil eines Meters).
Wurden sie mit geformten Lichtimpulsen beleuchtet, änderte sich die Verteilung der Lichtintensität. Weit unterhalb der Wellenlänge konnten besonders hohe Intensitäten erzeugt werden - und damit die Chance auf die Beeinflussung von Prozessen mittels Licht in bislang unvorstellbar kleinen Strukturen.
»Die Technik, ultrakurze Lichtimpulse zu erzeugen und zu manipulieren, entwickelt sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit«, meint Pfeiffer. Der Aufbau eines neuen Labors biete die Möglichkeit, ideale Arbeitsbedingungen zu schaffen und damit wegweisende Experimente durchzuführen.

Artikel vom 16.03.2007