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»Krupi« hat Argumente

Fischer verletzt, Schüßler gesperrt: SCP 07 sucht Zehner

Von Peter Klute
Paderborn (WV). Seit gestern liegen die Lizenzunterlagen des SC Paderborn 07 für die Saison 2007/2008 der DFL vor. Ob der SCP die wirtschaftlichen Voraussetzungen erfüllt, wird in Frankfurt am Main entschieden. Die nächste Hürde zur sportlichen Qualifikation steht am Sonntag im Generali-Sportpark zu Unterhaching.

Dort hatte am 7. August 2005 das Abenteuer 2. Bundesliga für die Ostwestfalen nach 22-jähriger Abstinenz und mit einer 0:3-Niederlage bei der SpVgg unsanft neu begonnen. Eine Saison später sind aktuell nur noch neun Spieltage zu absolvieren. Paderborn ist mit 30 Punkten Tabellenzwölfter und hat fünf Zähler Vorsprung auf Haching, das lediglich aufgrund des besseren Torverhältnisses einen Rang vor dem ersten Abstiegsplatz (belegt von CZ Jena) liegt. Mit einem Dreier (es wären zum ersten Mal in dieser Saison zwei Siege in Folge) würde der Abstand auf acht Punkte wachsen.
Doch darüber macht sich Holger Fach wenig Gedanken. Im Kopf des Paderborner Trainers spielt die Nummer zehn wieder einmal eine Hauptrolle. Begonnen hat der SCP auf dieser Position in der Rückrunde mit Dennis Schulp. Nach Braunschweig, Augsburg, Kaiserslautern, Offenbach und Jena war Fachs Geduld mit dem davor fast ein halbes Jahr verletzten Holländer überstrapaziert. »Dennis hat genug Chancen bekommen, jetzt muss er sich über das Training neu anbieten«, sagte der Coach und beorderte Schulp auf die Bank. Noch schlimmer erwischte es Hüzeyfe Dogan, der unter Fach noch gar nicht gespielt hat.
In Köln, Koblenz und beim 3:2 gegen Essen wechselten sich Karsten Fischer und Benjamin Schüßler in der zentralen offensiven Rolle ab. Doch Schüßler muss in Unterhaching seine Sperre (fünfte Gelbe Karte) absitzen, Fischer ist verletzt (Entzündung im Fuß). »Karsten braucht ein paar Tage Ruhe«, sagt Fach. Ob's bis Sonntag reicht, ist - wie das Mitwirken von Marc Gouiffe à Goufan nach seinem Muskelfaserriss - ungewiss. Wenn nicht, werden die Chancen von Nebojsa Krupnikovic auf seinen ersten Einsatz in der Startelf noch größer. Der Serbe bereitete nach seiner Einwechslung gegen Essen das 2:1 vor und schoss das 3:1 selbst. »Damit hat ein Spieler die besten Argumente. Wenn ich Krupi jetzt nicht bringe, wann dann?«, fragt Fach.
Einen Zehner wird es geben, einen zweiten Stürmer nicht, obwohl der SCP am Sonntag mit diesem System erstmals in dieser Spielzeit drei Tore erzielte. »Aber«, so Fach, »wir haben eine Halbzeit Elf gegen Zehn gespielt. Das war kein Maßstab.«

Artikel vom 16.03.2007