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Traurige Erinnerungen

US-Amerikanerin bei Stolperstein-Verlegung


Von Jürgen Gebhard
Vlotho (WB). So genannte Stolpersteine, mit denen Städte an Holocaust-Opfer erinnern, gibt es inzwischen in vielen Kommunen. In Vlotho (Kreis Herford) war gestern eine Angehörige einer verfolgten Vlothoer Familie zugegen: Susan Altermann-Moss. Sie ist die Tochter von Herbert Mosheim, der in Vlotho Betriebsleiter der Bonneberger Papierfabrik Gebrüder Mosheim war. Er wanderte 1939 in die USA aus und entkam so den Nazi-Schergen - anders als seine acht Angehörigen, an die die gestern verlegten Stolpersteine erinnern. Susan Altermann-Moss war mit Ehemann Leonard aus Florida nach Vlotho gekommen. In Erinnerung bleiben wird ihr wohl vor allem die Begegnung mit dem früheren Vlothoer Sozialamtsleiter Günter Apke: Als Junge habe er gesehen, wie Seniorchef Moses Mosheim abgeführt werden sollte: »Drei SA-Leute wollten ihn holen. Aber ein Mann namens van Deylen hat sich als neuer Besitzer vorgestellt und das Tor geschlossen. Die SA-Leute zogen ab. Aber sie kamen einige Tage später mit Verstärkung zurückÉ«.

Artikel vom 16.03.2007