Frank Geideck geht ohne Groll ins zweite Glied zurück
Trainer-Trio: Ernst Middendorp (Mitte) mit seinen Assistenten Frank Geideck (rechts) und Dr. Jörg Weber beim Nachmittagstraining.
Von Hans Peter Tipp Bielefeld (WB). Beifall bei einer Pressekonferenz: Frank Geideck, der 30-Tage-Cheftrainer des DSC Arminia Bielefeld, verdiente ihn sich gestern mit offenen Worten. Nach seinem Intermezzo auf dem Chefsessel wechselt der 39-Jährige offenbar ohne Groll wieder ins zweite Glied zurück: »Die Minuten in der Bundesliga waren Lebensfreude pur -Êdanke dafür.« Als Fehler wollte er den persönlichen Aufstiegsversuch nicht werten: »Ich würde es wieder so machen.« Geideck machte deutlich, dass er seine »Berufswahl« unter anderen Voraussetzungen getroffen habe: »Es war geplant, dass ich zur neuen Saison übernehme.« Mit dem früheren Einstieg habe sich alles radikal geändert: »Jetzt ging es darum, in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Punkte zu holen. Das ist mir nicht gelungen«, räumte er ehrlich ein - ohne auszuteilen: »Das liegt nicht an der Mannschaft oder einzelnen Spielern, sondern in meiner Verantwortung.« Nur einmal klang ein wenig Trotz durch, als er feststellte: »Ich bin der festen Überzeugung, dass wir auch mit mir den Klassenerhalt geschafft hätten. Jetzt ist die Hoffnung aber umso größer geworden.« Für seine Haltung wurde Geideck von den Arminia-Geschäftsführern gelobt. Finanz-Chef Roland Kentsch meinte: »Er zeigt, dass er Armine durch und durch ist und sich ohne Vorbehalte in den Dienst der gemeinsamen Sache stellt.« Und Sportchef Reinhard Saftig, der maßgeblich an Geidecks Beförderung beteiligt war, sagte: »Ich bin nach wie vor von seiner großen Klasse überzeugt. Es war nur der falsche Zeitpunkt.« Geideck durfte sich also erhobenen Hauptes zurückziehen. Ein weiteres Chef-Abenteuer ist nicht geplant: Auch da blieb er realistisch: »Ich glaube nicht, dass sich diese Frage in näherer Zukunft stellt.«
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