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Menschen in
unserer Stadt
Markus Jung
Künstler

Kunst an außergewöhnlichen Orten ist heutzutage keine Seltenheit mehr. Einen außergewöhnlichen Ort hat sich auch Markus Jung für sein Atelier ausgesucht. Seit Mitte des vergangenen Jahres arbeitet der 46-Jährige auf 90 Quadratmetern im Öko-Tech-Park auf dem Windel-Gelände in Senne.
Geboren wurde Jung in Gütersloh, machte dort auch die mittlere Reife und absolvierte anschließend eine Ausbildung als Holzbildhauer in Rheda-Wiedenbrück. An der Carl-Severing-Fachoberschule in Bielefeld erwarb er die Fachhochschulreife in der Fachrichtung Gestaltung. Nach dem Zivildienst zog es ihn an die Fachhochschule Hannover. »Ursprünglich wollte ich Malerei studieren. Nach dem Grundstudium bin ich dann umgestiegen in Richtung Bildhauerei. Das war griffiger als Malerei, greifbarer«, erzählt Jung, der sein Studium an der Hochschule der Künste in Berlin abschloss.
Seit drei Jahren wohnt der 46-Jährige in Brackwede. Dass er sich ausgerechnet in Senne künstlerisch niedergelassen hat, war mehr oder weniger Zufall. »Picasso hat mal gesagt: ÝIch suche nicht, ich finde.Ü So war es bei mir auch. Eine verkrampfte Suche ist sowieso selten erfolgreich. Ich habe von einem Bekannten von dem Standort gehört, mir die Räume angeschaut - und das war's.«
In seinem Atelier bietet er seit kurzer Zeit auch Seminare an. Am kommenden Wochenende zum Beispiel heißt das Thema »Holz und Stein in Kombination«. Seine Workshops sind auch für Menschen ohne Vorkenntnisse geeignet. »Anfänger sind manchmal reizvoller als diejenigen, die meinen, sie hätten schon ihre künstlerische Richtung entwickelt und erwarten nur noch Schulterklopfen.« Allen Interessierten will Jung das breite Spektrum der Kunst zeigen. Wichtig ist ihm, dass eine Korrespondenz entsteht - sowohl theoretisch als auch praktisch.
Jung selbst ist nicht festgelegt auf ein Material oder eine bestimmte Richtung. Sein Lieblingswerk heißt »Schmetterling«, besteht aus Stahl und beschreibt den flatterhaften Flug des Schmetterlings. Apropos Flug: Mitsamt seinen Werken zieht es Jung demnächst nach Korea. Dort ist im kommenden Jahr eine Ausstellung geplant.
Stefanie Westing

Artikel vom 15.03.2007