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Netzhaut-Chip lässt Blinde sehen

Winzig klein: Der Netzhaut-Chip soll bis 2009 auf den Markt kommen.
Tübingen (dpa). Ärzten des Tübinger Universitätsklinikums ist es in ersten Tests gelungen, Blinden mit Hilfe eines Netzhaut-Chips einfache Seheindrücke zu verschaffen. Seit Herbst 2005 sei sieben Patienten ein Chip direkt unter die Netzhaut eingepflanzt worden, sagte der Leiter des Forschungsinstitutes für Augenheilkunde in Tübingen, Prof. Eberhart Zrenner. Mit dem Chip könnten die Patienten Lichtquellen wie Lampen oder Fenster erkennen. Teilweise hätten sie auch helle Gegenstände auf dunklem Untergrund lokalisiert.
Der Netzhaut-Chip übernehme die Funktion von abgestorbenen Sehzellen, erläuterte Zrenner. Der Mediziner warnte vor überzogenen Erwartungen. Geeignet sei die Therapie nur für Menschen, die früher sehen konnten und deren Sehnerven und die entsprechenden Hirnregionen noch intakt seien. In Frage kämen allein in Deutschland mehrere tausend Betroffene.

Artikel vom 15.03.2007