17.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Massa setzt ersten Maßstab

Formel 1 ohne Schumacher: Silber gegen Rot - BMW als Geheimtipp

Melbourne (dpa). Silber gegen Rot und Weiß-Blau als hoffnungsvoller Außenseiter: Nach dem ersten Kräftemessen in Melbourne spricht beim Formel-1-Neuanfang alles für einen spannenden Kampf zwischen McLaren-Mercedes und Ferrari.

Der Geheimtipp ist aber das BMW-Team. »Das ist mehr als positiv«, sagte BMW-Pilot Nick Heidfeld am Freitag nach seinem fünften Platz im zweiten Training.
Dominiert wurden die Fahrübungen vor dem Großen Preis von Australien an diesem Sonntag (4 Uhr/RTL und Premiere) von Ferrari und den Silberpfeilen. Zunächst war der von Renault gekommene Weltmeister Fernando Alonso im McLaren-Mercedes vorne. Dann fuhr Felipe Massa vor seinem Ferrari-Teamkollegen Kimi Räikkönen (Finnland) am schnellsten über den Stadtkurs im Albert Park. »Das war ein positiver Start in das Wochenende«, sagte der Brasilianer.
»Quick Nick« sorgte am ersten Trainingstag für Gesprächsstoff. Mit Platz 17 in der ersten und Rang fünf in der zweiten Übungseinheit ragte er zum Auftakt des ersten Rennwochenendes des Jahres aus dem deutschen Quartett heraus. »Es ist aber noch viel zu früh, um Prognosen abzugeben. Die Saison hat doch noch gar nicht begonnen. Bis Sonntag nach den ersten Boxenstopps weiß man gar nichts«, sagte der Mönchengladbacher. Heidfeld stellte aber auch fest: »Die guten Eindrücke der Testfahrten haben sich bestätigt.« Auch Nico Rosberg (-/8.) im Williams zeigte sich stark verbessert. »Generell war es sehr gut«, sagte der Wiesbadener. »Es scheint in die richtige Richtung zu gehen.«
Dagegen fuhr Ralf Schumacher (20./16.) in seinem Toyota in beiden Einheiten hinterher, war deshalb aber »überhaupt nicht enttäuscht«. Toyota-Chef-Ingenieur Dieter Gass stellte fest: »Wir haben noch viel Arbeit vor uns.« Formel-1-Neuling Adrian Sutil (14./20.) vom Spyker-Team freute sich über sein Debüt als Stammfahrer: »Ich weiß, dass normalerweise nichts möglich ist. Aber man muss alles versuchen, sonst kann man gleich in der Box bleiben«, sagte der Münchner.
Den Ton auf der 5,303 Kilometer langen Rennstrecke gaben Alonso und Massa an. Vor den 58 Grand-Prix-Runden über die Gesamtdistanz von 307,574 Kiolometern dominierte der Spanier in der Früh auf zunächst regennasser Strecke in 1:29,214 Minuten. »Es geht in die richtige Richtung«, sagte er. Alonso war immerhin 1,493 Sekunden schneller unterwegs als der zweitplatzierte Massa. BMW-Testfahrer Sebastian Vettel (Heppenheim) hatte als Dritter einen Rückstand von 1,643 Sekunden.
Ferrari drehte im zweiten Teil am Mittag den Spieß um: Massa lag in 1:27,353 Minuten knapp vor Räikkönen und dem zweiten McLaren-Mercedes-Piloten Lewis Hamilton. Der junge Brite schlug sich bei seiner Premiere mehr als achtbar. »Es war richtig aufregend«, sagte er.
»Es ist alles noch schwierig zu beurteilen«, sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. Der Schwabe sah zwar Vorteile von Ferrari, hat neben den beiden deutschen Teams vor dem ersten Saisonrennen auch noch Renault mit auf der Rechnung. Das Weltmeister-Team schlug sich mit den Plätzen acht und vier viel besser als erwartet.

Artikel vom 17.03.2007