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Mehr Verkehr durch Hochschulcampus


Ebefalls zu den Uni-Erweiterungsplänen:
Bei all der Begeisterung, die von Stadt- und Hochschulvertretern für den neuen Hochschulcampus Lange Lage verbreitet wird und der ungewohnten Eile, in der die Planung des neuen Elitecampus vorangetrieben wird, sollte Zeit zur Beantwortung einiger Fragen bleiben. Wie sieht es mit dem höheren Verkehrsaufkommen in Form von Ziel- und Quellverkehr zum Hochschulcampus Lange Lage aus?
In der Zeitung war zu lesen, dass schätzungsweise 8.000 zusätzliche Studenten nur durch die FH-Erweiterung auf dem neuen Campus studieren werden. Hier noch nicht eingerechnet sind die Hochschulverwaltung und die notwendige komplette Infrastruktur. Wenn es nach den Wünschen von Stadt, Universität und Fachhochschule geht, werden auch noch Forscher und Mitarbeiter der angeworbenen Max-Planck Institute sowie der geplanten universitätsnahen Forschungseinrichtungen und neuen Gewerbebetriebe hinzukommen. So entsteht Geschäftigkeit, wo bisher »nur« Natur war. Derzeit ist dieser Standort sehr weit von Autobahnen und gut ausgebauten Straßen entfernt - aber Konzepte für eine Anbindung an vorhandene Straßen existieren bereits.
Zunächst soll die Dürerstraße ausgebaut und an die Lange Lage angeschlossen werden. Der Verkehr wird über die Schloßhofstraße in Richtung Innenstadt und über die Voltmannstraße in Richtung Schildesche abgeleitet. Aber ist über Schildesche und über die Innenstadt ein Zu- und Abfließen des Verkehrs überhaupt noch möglich?
Auch an die Universitätsstraße soll der Hochschulcampus Lange Lage angeschlossen werden. Hier ist die Anbindung direkt neben dem Wohngebiet Hof Hallau geplant. Der Verkehr trifft später auf die Kurt-Schumacher Straße und wird über die Stapenhorststraße und Wertherstraße stadtein- und -auswärts fließen. Bis zur Detmolder Straße wird man den Verkehrsanstieg spüren. Ist das Verkehrsaufkommen auf diesen Straßen nicht heute schon zu hoch?
Aus und in Richtung Wellensiek und Dornberg wird sich der Verkehr vom neuen Hochschulcampus Lange Lage über den Zehlendorfer Damm und die Wertherstraße ziehen. Auch hier werden sich die Anwohner auf mehr Verkehr einstellen müssen. Ist diese Mehrbelastung vertretbar?
So günstig und nah wie die Lange Lage auch an der Universität liegt, so fern liegt sie von tragfähigen Verkehrsachsen. Wenn die derzeitige Planung von Stadt, Universität und Fachhochschule realisiert wird, bleibt nur zu hoffen, dass alle Studenten, Mitarbeiter und Neu-Gewerbetreibende so vernünftig sind und weitgehend auf das Fahrrad ausweichen.
Cordelia Freitag
33615 Bielefeld

Artikel vom 16.03.2007