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Sogar den Kamelen ist es zu trocken: Durstige »Wüstenschiffe« plündern australische Dörfer

Eigentlich gelten sie als friedliche, genügsame Zeitgenossen. Doch die aktuelle Jahrhundert-Dürre in Australien lässt die dortigen Kamele immer weiter in bewohnte Gebiete vordringen. Horden durstiger »Wüstenschiffe« zertrampeln auf der Suche nach Wasser Siedlungen der Ureinwohner. Hunderte sollen es jüngst in dem abgelegenen 140-Seelen-Dorf Warakurna gewesen sein, die Toiletten, Abflüsse und selbst Klimaanlagen plünderten. »Sie kommen immer in großen Herden«, sagt der Wirt der örtlichen Kneipe. Die Invasion ist so schlimm, dass Kamel-Jäger eingestellt wurden, berichtete eine örtliche Zeitung aus dem 800 Kilometer entfernten Alice Springs. Das Wüsten-Forschungszentrum des Landes erklärte, es werde dringend ein Kamel-Management-Plan gebraucht. In Australien leben eine Million wilder Kamele - das ist die weltweit größte Population der höckrigen Wüstentiere. Ihre Zahl verdoppelt sich alle acht Jahre. Die Kamele wurden im 18. Jahrhundert als Reittiere nach Australien gebracht, um mit ihnen das trockene Landesinnere zu erforschen. Foto: Reuters

Artikel vom 15.03.2007