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Mit Freundlichkeit
das Leben gemeistert

Erna Schneider wird heute 100 Jahre alt


Gadderbaum (-er). Die Haustür schmückt eine grüne Girlande, das Schild grüßt »Herzlichen Glückwunsch«. Dies gilt der Jubilarin: Erna Schneider vollendet heute ihr 100. Lebensjahr.
Das Ereignis wird an einem Ort begangen, mit dem die Gadderbaumerin die Erinnerung an wichtige Ereignisse in ihrem Leben verknüpft. Denn in der ehemaligen Martinikirche - heute Gastronomiebetrieb GlückundSeligkeit - wurde Erna Brinkmann, so ihr Mädchenname, getauft und konfirmiert. Und dort trat sie auch mit Erich Schneider vor den Traualtar. Dank der Unterstützung der Martinschule gleich nebenan ist das »Geburtstagskind« heute noch einmal Gast in ihrer ehemaligen Schule. Die Kinder werden es sich nicht ein nehmen lassen, Ständchen zu bringen.
Gadderbaum war stets Erna Schneiders Lebensmittelpunkt. Zwar musste das Haus, in dem sie am Langenhagen als jüngste von drei Töchtern aufwuchs, dem Ostwestfalen Damm weichen. Doch da war längst das Haus am Hortweg ihr Zuhause geworden. Nach der Schulzeit trat die junge Erna Brinkmann in die Berufswelt ein - in ein Unternehmen, das Textilien mit Stickereien veredelte. Schon als junge Frau hatte sie die Position einer Direktrice inne, war zuständig für die große Stickerei-Abteilung.
Ihren späteren Ehemann Erich Schneider lernte die Jubilarin seinerzeit bei Veranstaltungen des EC-Jugendbundes kennen. Die christliche Einstellung verband beide. Und als sie sich am Hortweg niederließen, waren beide bereits im Kirchenchor der Gemeinde aktiv. Erich und Erna Schneider waren viele gemeinsame Jahre vergönnt, in denen sie Freud und Leid teilten. Doch auch nach dem Tod ihres Ehemannes vor zwölf Jahren hat Erna Schneider sich ihre positive Lebenseinstellung bewahrt. Danach gefragt, ob sie ein Rezept habe, geistig so fit das 100. Lebensjahr zu erreichen, muss sie nicht lange nachdenken. »Immer freundlich sein, dann kommt auch viel Freundlichkeit zurück«, sagt sie und lächelt dabei.
Das Alter fordert auch von Erna Schneider seinen Tribut und die nachlassende Seh- und Hörkraft bekümmert sie. Doch dank guter Betreuung durch eine treue Nachbarin und der Fürsorge der Familie fühlt sie sich in ihrer Wohnung noch sehr wohl. Sohn Jürgen, der in Köln wohnt, weiß seine Mutter in guten Händen.

Artikel vom 15.03.2007