14.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Helfer gesucht:
Mehr Sicherheit
für Senioren

Polizei schult jetzt Verkehrstrainer

Bielefeld (WB). Ihr Einsatz soll Leben retten: Polizei, Stadt und die Freiwilligen Akademie OWL suchen ehrenamtliche Verkehrssicherheitstrainer. Die Helfer sollen den 67 000 Senioren in Bielefeld zeigen, wie man sich vor den Gefahren des Straßenverkehrs schützt.

»Mehr Sicherheit durch Sichtbarkeit« heißt das in der Region einmalige Projekt, mit dem die Ordnungshüter und ihre beiden Partner einen seit Jahren anhaltenden Negativtrend stoppen wollen. Denn immer mehr ältere Menschen werden Opfer auf den Straßen der Großstadt: Allein im vergangenen Jahr sind 162 Senioren verunglückt. Damit hat die Generation der Großeltern die der Enkel (2006: 133 verletzte Kinder) deutlich überholt, berichtete Polizeipräsident Erwin Südfeld.
Vier weitere schwere Unfälle vom vergangenen Januar und Februar zeigen, wo das Hauptproblem liegt. »Viele der mehr als 65-Jährigen werden als Fußgänger in der Dunkelheit von den Autofahrern nicht gesehen«, sagte Oberkommissar Horst Lehmann. Dunkle Kleidung im Herbst und Winter führe dazu, dass Senioren im Straßenverkehr nicht rechtzeitig erkannt und angefahren würden.
Genau hier setzen die Polizei, die Stadt und die Freiwilligen Akademie OWL mit ihrem Projekt »Mehr Sicherheit durch Sichtbarkeit« an. Reflektierende Kleidung, die ein Autofahrer bereits aus 130 Metern Entfernung sieht, oder Blinklichter am Gehwagen sollen populär gemacht werden. Dass Bedarf da ist, wurde bereits beim Start der Aktion im vergangenen Dezember deutlich: 1500 Leuchtbänder, die in den Bezirksämtern auslagen, waren nach 48 Stunden vergriffen. Jetzt hat die Lionshilfe Bielefeld erneut den Kauf von 1500 weiteren Bändern gesponsert.
In der zweiten Phase des Projektes schulen Verkehrssicherheitsberater der Polizei nun die ehrenamtlichen Verkehrstrainer. Diese Helfer sollen später mit Musterkoffern voller Leuchtmatrial bei Seniorenclubs, Vereinen oder in Altenheimen Aufklärungsarbeit leisten. »Das ist eine ganz wichtige Angelegenheit«, sagte Gabriele Stillger von der Freiwilligen Akademie an der Detmolder Straße 280. Dort finden am 17. und 24. April die Seminare statt. Gesucht würden Trainer von 35 Jahren an. Die Stadt Bielefeld, ergänzte Christiane Krumbholz von der Straßenverkehrsbehörde, sei für die Materialbeschaffung und die Projektkoordinierung zuständig.
Wer Trainer werden will, kann sich unter Tel. 05 21/9 21 64 44 an die Freiwilligen Akademie wenden. Wer einen Trainer als Referenten sucht, der meldet sich bei Kirsten Steinkötter von der Stadt unter Tel. 05 21/51 86 21.

Artikel vom 14.03.2007