14.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Was ist, wenn
Bielefeld altert?

Umfrage über Lebenswünsche

Bielefeld (bp). Die letzte Umfrage liegt 20 Jahre zurück. »Damals ging es um Hilfe und Pflegebedürftigkeit,« erinnert sich Gisela Krutwage, Altenhilfeplanerin im Sozialdezernat der Stadt. Das, was damals erfragt wurde, ist inzwischen buchstäblich von gestern. Deshalb führen Stadt, Bielefelder Wohnungswirtschaft und das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid eine repräsentative Umfrage durch.

Thema: »Älter werden in Bielefeld«. Gisela Krutwage: »Wir wollen Chancen und Möglichkeiten und Wünsche ausloten.« Und zwar für die Zukunft.
Deshalb werden bereits heute 50-Jährige gefragt, wie sie sich vorstellen, im Alter zu wohnen, ob sie nur mit älteren Menschen oder auch mit jungen zusammen leben möchten, was sie in der Freizeit tun, ob sie Kulturveranstaltungen besuchen, sich ehrenamtlich engagieren. Klaus-Peter Schöppner, Geschäftsführer von TNS Emnid erklärt, es würden 1000 repräsentativ ausgesuchte Bürger zwischen 50 und 79 Jahren am Telefon befragt; Dauer des Interviews: etwa 20 Minuten. Die Auswertung soll dann Mitte April vorliegen.
Helga Sielemann und Walter Tacke (Seniorenrat) weisen darauf hin, dass die Umfrage eine Initiative ihres Gremiums gewesen sei. Helga Sielemann: »Wir möchten, dass ältere Menschen beteiligt werden, dass keine Entscheidungen am 'grünen Tisch' getroffen werden - über ihre Köpfe hinweg.«
In 20 Jahren sei ein Drittel der Bielefelder Bevölkerung älter als 60 Jahre. Heute leben in Bielefeld 54 000 Menschen zwischen 50 und 65 Jahren, knapp 50 000 zwischen 65 und 80 Jahren, 18 000 über 80-Jährige.
Für die Wohnungswirtschaft, so Karl-Heinz Plischke (BGW) und Thomas Möller (Freie Scholle) werde sich wichtiges Datenmaterial ergeben. Man glaube zwar zu wissen, wie ältere Menschen leben wollten, aber: »Wünsche verändern sich, darauf müssen wir reagieren.« Es sei spannend, was bei der Umfrage heraus käme, man erhoffe sich wichtige Impulse.
Klaus-Peter Schöppner betonte, TNS Emnid versuche, die Interviewpartner bis zu drei Mal zu erreichen, treffe auch Terminabsprachen. Er machte deutlich: »Natürlich unterliegen alle Angaben dem Datenschutz.«

Artikel vom 14.03.2007