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Kinder spielen leider nur eine Nebenrolle

Alle sollten die gleichen Chancen bekommen


Zum Thema Kinder und Familie: Ist dieses Land kinderfreundlich?
In einem der reichsten Länder der Erde spielen bis heute Familien und Kinder politisch eher eine Nebenrolle (siehe Kinderarmut). Da hilft auch das Gerede der Politiker in Bund und Ländern nicht weiter. Bei ihnen ist offenbar die familienpolitische Hysterie ausgebrochen. Neben dem Elterngeld (hilft am wenigsten den sozial Schwachen) sollen die Krippenplätze auf 750 000 ausgebaut werden. Das ist wichtig und richtig.
Aber, Frau Minister Ursula von der Leyen, soziale Gerechtigkeit fängt bei den Frauen im Mutterleib an. Wird hier für arbeitslose Mütter, allein erziehende, sozial schwache Familien alles Notwendige getan? Auch diese Mütter möchten ihre Kinder gerne verantwortungsvoll erziehen und in Krippen- und Kindergärten schicken. Dies ist ihnen aber nicht oder nur eingeschränkt unter großen Opfern möglich. Von kranken und behinderten Kindern gar nicht zu reden! Deren weitere soziale Ausgrenzung wird auch durch die aktuelle Bundesregierung politisch nicht verhindert.
Soziale Gerechtigkeit heißt für mich, dass alle Kinder in diesem Land bis hin zur Bildung die gleichen Chancen haben müssen, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, dem Glauben oder der Nationalität. Hierzu gehört auch die Freistellung von allen sozial- beziehungsweise familienschädlichen Kosten. Hier ist der Staat wirklich in die Pflicht zu nehmen. Denn nur Kinder in einer sozial gesicherten Existenz und Bildung haben in diesem Land eine Chance.
Das Ganze kann man zum Beispiel so finanzieren:
1. durch Streichung des Kindergeldes für Besser- und Bestverdienende. Hierzu kann man, wenn man will, das Grundgesetz ändern.
2. durch eine spezielle Kindersteuer für Bestverdienende und Superreiche.
Mit diesem Geld ließen sich Krippen- und Kindergartenplätze und Bildung finanzieren.
Man sollte nicht den sozialpolitischen Irrweg der SPD (Beck, Müntefering) folgen, die meinen, durch Nichterhöhung des Kindergeldes und Änderung des Ehegattensplittings die sozial-politischen Probleme lösen zu können. Das wird nur gelingen, wenn Familien mit Kindern ein fester, allgemein anerkannter und geachteter Bestandteil des Staates und der Gesellschaft sind. Hier also müssen Politiker den schönen Worten endlich Taten folgen lassen.
GÜNTER BABIK37671 Höxter

Artikel vom 21.03.2007