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Stressfreie Zeit
in Ägypten

NACHGEFRAGT bei Reiner Koller

Bielefeld (WB/jm). Ein Abschied mit Ansagen. Heute Abend endet eine neun Jahre lange Ära: Beim Kreisschiedsrichtertag im »Fichtenhof« verzichtet Reiner »Ossi« Koller auf eine weitere Legislaturperiode, steht letztmalig in der Verantwortung. WB-Sportredakteur Jörg Manthey unterhielt sich mit Bielefelds oberstem Referee.

Sie waren erst drei Jahre Lehrwart, danach drei Perioden lang Vorsitzender des Kreis-Schiedsrichter-Ausschusses. Das wird sicherlich ein bewegender Abschied für Sie . . .Reiner Koller: Ich gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Künftig werde ich etwas stressfreier leben können.
Was hat Sie in Ihrer Amtszeit am meisten geärgert?Reiner Koller: Die Intoleranz von verschiedenen Schiedsrichterkollegen.
Sie hinterlassen ein bestelltes Feld und dürften angesichts der geregelten Nachfolge - Ihr bisheriger Stellvertreter Torsten Werner übernimmt die Position - beruhigt »in Rente« gehen.Reiner Koller: Auf jeden Fall. Torsten ist der richtige Mann mit den richtigen Führungsqualitäten. Zuletzt war ich lange im Ausland tätig. Torsten war in dieser Zeit verstärkt präsent, hat bei den Kollegen für seine neuen Richtlinien geworben und die Position hervorragend ausgefüllt. Diese Verjüngung ist auch wichtig; vielleicht konnte ich mit meinen 62 Jahren die jungen Unparteiischen auch nicht mehr richtig erreichen. Ich werde der Schiedsrichterei aber weiter erhalten bleiben, ob als Verbandsbeobachter oder als Beobachter auf Kreisebene. Und wenn meine Hilfe erwünscht wird, werde ich natürlich unterstützend einwirken, wo ich kann.
Sie sind pensionierter Feuerwehrmann, Berufstaucher, haben seit Sommer 2003 eine eigene Tauchschule. Wird Ihre Welt jetzt verstärkt unter Wasser liegen? Reiner Koller: Das wird wohl so sein. Wir bilden Freiwasser-Taucher aus, Anfänger und Fortgeschrittene. Im Möhnesee, Lingen, Hochsauerland und anderswo.
Und wie war das mit den Auslandsambitionen?Reiner Koller: Ich war kürzlich für mehrere Monate in Ägypten und habe dort auf einer Tauchbasis gearbeitet. Man findet im Roten Meer eine durchgehende Wassertemperatur vor wie bei uns im Hochsommer. Ich war 184 Tage dort unten und hatte bloß vier Tage frei. Aber das merkst du nicht. Man lebt einfach so in den Tag hinein, völlig ohne Stress. Tauchen in einer intakten Unterwasserwelt gehört zum schönsten, was dieser Planet zu bieten hat. Ab Juni bin ich wieder dort.

Artikel vom 15.03.2007