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Passt ins Kandidaten-Raster: Flensburgs OB Klaus Tscheuschner

Bürgerliche mit einem OB-Kandidaten

CDU, BfB und FDP wollen sich auf gemeinsamen Bewerber zur Kommunalwahl einigen


Von Michael Schläger
und Manfred Matheisen
Bielefeld (WB). CDU, Bürgergemeinschaft und FDP haben Gespräche mit dem Ziel aufgenommen, zur Kommunalwahl 2009 mit einem gemeinsamen Oberbürgermeister-Kandidaten anzutreten. Wer in das Rennen um das kommunale Spitzenamt gehen könnte, steht allerdings noch nicht fest.
»Wir wollen eine starke bürgerliche Allianz bilden, um die Politik in Bielefeld nach vorn zu bringen und zu verhindern, dass ein roter Oberbürgermeisterkandidat die Stadt schicksalhaft trifft«, sagte CDU-Vorsitzender Marcus Kleinkes. Er ist hoffnungsvoll, dass sich die bürgerlichen Partner sowohl auf einen gemeinsamen OB-Kandidaten als auch auf eine gemeinsame Politik einigen können. Einen Personalvorschlag für das OB-Amt gebe es noch nicht. In einer Findungskommission würden BfB und FDP selbstverständlich Sitz und Stimme haben. Der CDU-Kreisvorstand müsse den Gesprächsergebnissen noch zustimmen.
Johannes Delius, Vorsitzender der BfB, kann sich eine Einigung ebenfalls vorstellen. Gestern Abend stand das Thema auf der Tagesordnung der Vorstandssitzung. Delius betonte, dass die BfB von einem OB-Kandidaten wirtschaftlichen Sachverstand erwarte. Im Idealfall käme er von außen. Ein parteiloser Bewerber werde die Zustimmung der BfB gewiss erleichtern. »Wenn wir auf einen eigenen Kandidaten verzichten, wollen wir auch ein Mitspracherecht«, sagte FDP-Kreisvorsitzender Thomas Seidenberg im Vorfeld des gestrigen Kreisparteitages der Liberalen. Die Union sei auf die FDP mit dem Gesprächsangebot zugekommen.
Spekulationen, wer für die Union oder das bürgerliche Lager ins Rennen gehen könnte, gab es in den vergangenen Wochen reichlich. Ins Raster passen würde der derzeitige Flensburger Oberbürgermeister Klaus Tscheuschner (50). Der gebürtige Bielefelder wurde als Parteiloser 2004 ins Amt gewählt. Zuvor war er Rathauschef in Burg auf Fehmarn. Bis zu seinem Wechsel nach Schleswig-Holstein 1995 war er persönlicher Referent des damaligen Bielefelder Stadtdirektors und jetzigen Kliniken-Chefs Dr. Johannes Kramer. 2009 sollen die Bürger- und Oberbürgermeister in NRW nur noch in einem Wahlgang und mit einfacher Mehrheit gewählt werden. So sieht es eine Änderung des Kommunalwahlrechts vor. Das bringt vor allem die großen Parteien SPD und CDU in Zugzwang. Sie können ihre Bewerber nur durchsetzen, wenn es in ihrem Lager möglichst keine Mitbewerber gibt. So muss die SPD darauf setzen, dass die in Bielefeld traditionell starken Grünen keinen eigenen Bewerber ins Rennen schicken, um ihren Kandidaten, Fraktionschef Peter Clausen, durchs Ziel zu bringen. Gemunkelt wird allerdings, dass die Grünen ihre populäre Bundestagsabgeordnete Britta Haßelmann nominieren könnten.

Artikel vom 15.03.2007