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Mobile und individuelle Alltagsgestaltung möglich

JUH jetzt in Fahrdienst vom DRK eingebunden

Bielefeld (cr). Um Bielefelder Bürgern und Bürgerinnen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, die Möglichkeit zu geben, ihren Alltag mobil zu gestalten und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, organisiert das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Auftrag der Stadt Bielefeld seit 1978 einen Behindertenfahrdienst.
Seit Februar 2007 ist die Johanniter Unfallhilfe (JUH) als zweiter Anbieter mit in den Fahrdienst eingebunden und für die Gruppenfahrten verantwortlich.
Bis zu zwölf Fahrten monatlich stehen Rollstuhlfahrern zu. Im Stadtgebiet Bielefeld und fünf Kilometer über die Stadtgrenze hinaus sind diese Fahrten für die Nutzer kostenlos. Für weitere Entfernungen müssen sie selbst bezahlen. »Es wird alles gemacht, was möglich ist«, lobt Wolfgang Baum, der selbst an den Rollstuhl gebunden ist und den Fahrdienst in Anspruch nimmt. Und auch der Geschäftsführer des DRK, Michael Beimdiek, hebt die hervorragende Zusammenarbeit von Stadt und DRK hervor.
Die Fahrer, die im Behindertenfahrdienst eingesetzt werden, sind überwiegend Zivildienstleistende und junge Menschen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren. Um die Qualität des Dienstes zu gewährleisten, werden sie regelmäßig fortgebildet und geschult, nicht nur bezüglich der Sicherheit im Straßenverkehr, sondern auch was die Bedürfnisse von behinderten Menschen und den Umgang mit Rollstuhlfahrern angeht. »Man fährt keinen LKW, sondern man transportiert Menschen«, betonte die Behindertenbeauftragte Angelika Gemkow die besondere Aufgabe, die die Fahrer haben.
Zehn Fahrzeuge stehen dem DRK für den Behindertenfahrdienst zur Verfügung. Damit wird rund 1000 Rollstuhlfahrern regelmäßig der Besuch von Verwandten, Bekannten, kulturellen Veranstaltungen, Gottesdiensten und Festlichkeiten, kurz, eine individuelle Lebensgestaltung ermöglicht.
Jährlich führt das DRK für die Stadt 18 000 Fahrten durch. Insgesamt sei der Hilfebedarf jedoch abnehmend, sagte Beimdiek.

Artikel vom 14.03.2007