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Gegen den unwürdigen Unfug mit einem halbgaren UN-Report

Tschechiens Staatspräsident kritisiert »unzulässige Vereinfachungen«

Von Rolf Dressler
Bielefeld (WB). »Die Welt-Klimakatastrophe kommt« - angeblich. Seit Wochen hat es den Anschein, als wollten Wissenschaft und Politik den Untergang unseres Planeten Erde geradezu herbeitrommeln. Doch jetzt melden erstmals namhafte, auch wissenschaftlich vorgebildete Politiker und andere ausgewiesene Sachkenner massive Bedenken gegen das an, was dem Publikum als angeblich unumstößliche, apokalyptische Lehrmeinung dargeboten wird.

Besonders kritische Worte richtet Tschechiens Staatspräsident Vaclav Klaus im Interview mit einer führenden Finanzzeitung seines Landes sowohl an die Urheber der jüngsten UN-Klima-Studie als auch an die Adresse der maßgeblichen Politikverantwortlichen in Europa.
l Das UN-Gremium IPPC, sagt Klaus, sei als Auftragnehmer der Vereinten Nationen und damit der Regierungen der UN-Mitgliedsstaaten im eigentlichen Sinne »eine politische Einrichtung, eine Art Nicht-Regierungsorganisation«. Die darin Mitwirkenden seien von ihren Auftraggebern »einseitig gepolt«.
l Deshalb hält das tschechische Staatsoberhaupt es für eine Irreführung der Öffentlichkeit, ja, für »unwürdigen Unfug«, bereits vor der Veröffentlichung des fertigen UN-Klima-Reports im Mai Panik und Schreckensszenarien zu verbreiten. Denn die Vorab-Kurzfassung verfälsche die Inhalte der Studie offenkundig, weil darin »alle Wenn und Aber« und differenzierenden Erkenntnisse und Betrachtungen entweder ganz herausgelassen oder durch unzulässig vereinfachende Thesen ersetzt worden seien.
Vaclav Klaus hält es für schlechthin »unglaubliches Versagen« von Politik und Medien, »dass »die Europäische Kommission auf so einen Trick hereinfällt«. Das bestärke nicht nur ihn in der Einschätzung, dass die Staaten selbst und nicht die Kommission in Brüssel über solche elementar wichtigen Belange wie den Umwelt-, Natur- und Klimaschutz maßgeblich (mit-) entscheiden sollten.
Praktisch alle hochrangigen Re- gierungspolitiker in Europa unterdrückten ihre berechtigten Zweifel und konkreten Nachfragen, weil sie fürchteten, dass »die Peitsche der klimapolitischen Korrektheit ihnen die Stimme abwürgen könnte«.
Klima- und Umwelt-Hysterie würden angetrieben von einer metaphysischen, linken Ideologie. Als Weltanschauung habe sie nichts mit ernsthafter Naturwissenschaft wie auch Sozialwissenschaft zu tun. »Trotzdem ist sie schick geworden, und diese Entwicklung macht mir Sorgen«, sagte Tschechiens Präsident.
Für unverantwortlich gerade auch im Blick auf die nachwachsenden Generationen hält Vaclav Klaus die pauschale Behauptung, dass »wir Menschen unseren Planeten und uns selber ruinieren«.
Tatsache sei, dass Umwelt und Natur gerade auch im hochindustrialisierten Europa im Jahre 2007 nachweislich ungleich besser geschützt seien als zehn, fünfzig oder hundert Jahre zuvor.
Denn die mit Abstand größten Umweltschäden richteten im Vergleich mit den freiheitlich-marktwirtschaftlichen Demokratien die radikal-sozialistischen, unterdrückerischen Regime und Staatssysteme an - vor allem auch dadurch, dass sie das Privateigentum abschafften oder stark einschränkten.
Unter diesem Blickwinkel also werde letztlich über die Zukunft des Planeten Erde entschieden, sagte Präsident Vaclav Klaus, der seine Überlegungen zur Klimakatastrophen-Hysterie in Kürze auch als Buch vorlegen will.
In Übereinstimmung mit Havel mahnt auch der britische Politiker Nigel Lawson alle Beteiligten in Politik, Presse und Bürgerschaft eindringlich dazu, die Debatte endlich nüchtern und sachgerecht zu führen, anstatt immer neue lähmende Schreckensgemälde an die Wand zu malen.
- Sämtliche Hochrechnungen und Zukunftsvorhersagen bezüglich einer »Erderwärmung« schwankten bemerkenswert auffällig zwischen 2,4 und 6,4 Prozent bis Ende dieses Jahrhunderts.
- Alle Zahlenreihen stützten sich ausschließlich auf »Compueter-Modelle«. Diese würden also nicht etwa aufgrund eindeutiger Tatsachenbefunde erstellt, sondern seien Annahmen aufgrund von Wechselwirkungen, die wiederum auf Mutmaßungen fußten. Folglich sei die Aussage- und Vorhersagekraft, gelinde ausgedrückt, »nicht gerade gut und verlässlich«.

Nächste Folge: Verglüht oder vereist Europa - oder geschieht nichts von beidem? Nüchterne Daten zur Abkühlung der Gemüter.

Artikel vom 14.03.2007