Politiker und Fachleute halten Veränderungen für beherrschbar
Von Rolf Dressler Berlin/Prag/London (WB). Nach wochenlangen Klimakatastrophen-Debatten rufen jetzt namhafte europäische Politiker und andere Fachkundige dazu auf, sachlich zu argumentieren, anstatt trommelfeuerartig immer neue »Frankenstein-Schreckensszenarien« in die Welt zu setzen.
In diesem Sinne äußerten sich jetzt übereinstimmend Tschechiens Staatspräsident Vaclav Klaus, der frühere britische Schatzkanzler Nigel Lawson und der SPD-Spitzenpolitiker Peter Struck. Der Mensch könne und werde sich auf veränderte Gegebenheiten einstellen. Wie auch schon bei früheren Umbrüchen werde er völlig neue Technologien hervorbringen, »die sich bis heute nur wenige von uns vorstellen können«. Davon ist beispielsweise der US-Amerikaner Paul Driessen überzeugt, Doktor der Rechtswissenschaften, Verfasser zahlreicher Veröffentlichungen zur Energie- und Umweltpolitik, zum Klimawandel und zur sozialen Verantwortung sowie international anerkannter Fachmann für Geologie und Feldökologie und gefragter Berater renommierter Denkfabriken in Europa, Afrika, den USA und bei den Vereinten Nationen. Zukunftsentscheidend wird aus Driessens Sicht sein, wie ernsthaft, konkret und einfallsreich Politik und Staat, Unternehmen, maßgebliche Organisationen und die Gesellschaften bis in die Familien hinein auf die Herausforderungen der Klimaveränderungen reagieren. Die Zukunft der Menschheit werde nur dann gedeihlich verlaufen, wenn schöpferische Wissenschaft, Technologie und Freiheitsdenken Hoffnung verbreiteten, anstatt dass ideologisierte »Öko-Imperialisten« Angst und Untergangsstimmung ausstreuten . Beträchtliche Teile der Umweltbewegung, der auch Driessen einst angehörte, haben nach seiner Beobachtung »ihre Objektivität eingebüßt«. Sogar eigene Erfolge und wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse würden bedauerlicherweise ignoriert, weil Umwelt- und Naturschutz bei vielen Öko-Aktivisten »zu bloßer Ideologie und knallhartem Geschäft verkommen« sei. Seite 4: neue Serie und Leitartikel
Drucken