Kabinett will heute die Unternehmenssteuerreform verabschieden
München (dpa). Einen Tag vor der Verabschiedung der Unternehmenssteuerreform im Bundeskabinett hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sich offen für Änderungen gezeigt. Im Gesetzgebungsverfahren müssten »Verbesserungen« erreicht werden, sagte Merkel gestern nach einem Treffen mit den Spitzen der deutschen Wirtschaft in München. Die Kanzlerin kam damit Forderungen der Wirtschaft entgegen, die trotz grundsätzlicher Zustimmung zu der deutlichen Steuersenkung Probleme für Unternehmensinvestitionen befürchtet. Merkel sagte, es dürfe nicht sein, dass durch die Reform etwa Forschungsaktivitäten von Unternehmen ins Ausland verlagert oder ganz unmöglich gemacht würden. »Das wäre falsch.« Insgesamt werde Deutschland mit der Unternehmenssteuerreform bei der Steuerbelastung international wettbewerbsfähig, sagte die Kanzlerin nach dem traditionellen Gespräch mit den Spitzenverbänden am Rande der Internationalen Handwerksmesse. »Die bedeutende Steuersenkung macht den Standort Deutschland attraktiver«, sagte auch der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Ludwig-Georg Braun. »Bestimmte Glättungen von Schwierigkeiten« seien jedoch nötig.