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Kosmetiksparte treibt Wachstum

Dr. Wolff macht erneut Rekordumsatz - Coffein-Shampoo bleibt Renner

Von Edgar Fels
Bielefeld/Düsseldorf (WB). Dank seiner drei starken Marken Alpecin, Plantur 39 und Linola hat das Bielefelder Kosmetik- und Pharma-Unternehmen Dr. Wolff 2006 erneut ein Rekordergebnis erzielt. Der Umsatz stieg um 14 Prozent von 116 auf 132 Millionen Euro und übertraf damit die Erwartungen der Geschäftsführung.

»Auch mit dem Ertrag sind wir zufrieden«, sagte der geschäftsführende Gesellschafter Eduard R. Dörrenberg (38) gestern bei der Vorlage der Geschäftszahlen in Düsseldorf. Nähere Angaben macht er nicht. Bereits im Jahr zuvor war die Gruppe, die aus der Kosmetiksparte Dr. Kurt Wolff sowie der Pharmasparte Dr. August Wolff besteht, um elf Prozent gewachsen. Für das laufende Jahr peilt Dörrenberg ein Umsatzplus von mindestens fünf Prozent an und will gleichzeitig die Internationalisierung in Richtung Osteuropa fortsetzen. Die Exportquote von zehn Prozent hält Dörrenberg für extrem niedrig: »Mittelfristig sollten es 30 Prozent sein.«
Sorgenkind des vor 102 Jahren gegründeten Familienunternehmens (520 Mitarbeiter) bleibt der auf dem Markt hart umkämpfte Pharmabereich, der insgesamt 1,4 Prozent Umsatz einbüßte, während die Kosmetiksparte 26,6 Prozent zulegte. Gleichwohl betonte Dörrenberg, am Pharmasektor festhalten zu wollen. Schon allein aus demographischen Gründen, erklärte er. »Ich glaube an den Markt. Wir müssen nur geduldig sein.« Von dem schwierigen Geschäftsfeld »Herz-Kreislauf« hat sich Dr. Wolff jedoch inzwischen getrennt. Es wurde Anfang des Jahres an das isländische Unternehmen Actavis verkauft.
Wachstumstreiber im Bereich Kosmetik war erneut die Marke Alpecin, ein Vorbeugeprodukt gegen Haarausfall bei Männern. Auf das erste Alpecin-Coffein-Shampoo auf dem Markt, das die Bielefelder als »Doping-Shampoo« für die Haare vermarkten, hat es Dörrenberg zufolge einen regelrechten Ansturm gegeben. Etwa anderthalb Millionen Männer nutzten das Shampoo regelmäßig. Die Zielgruppe umfasse aber 25 Millionen Männer über 25.
Äußerst erfolgreich sei auch der Verkauf des Ende 2005 eingeführten Frauen-Haarpflegeproduktes Plantur 39 angelaufen. Die Serie mit vier Produkten gegen hormonell bedingten Haarausfall bei Frauen erzielte auf Anhieb einen Umsatz von 11,4 Millionen Euro. Dagegen blieb die Umsatzentwicklung der Marke Alcina Balance Kosmetik, die über Frisöre, Kosmetikerinnen und Apotheken vertrieben wird, mit 32 Millionen Euro vier Prozent hinter dem Vorjahresniveau zurück.
Für die weitere Entwicklung bleibt Dörrenberg optimistisch. Alpecin, Plantur 39 und die Salben der Marke Linola hätten noch viel Potential. »Zudem setzen wir auf Innovationen«, sagte der Geschäftsführer und kündigte neue Produkte für dieses Jahr an. »Mehr verraten wir nicht. Das Problem ist, dass unsere Produkte dann sehr schnell kopiert werden.«

Artikel vom 15.03.2007