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Fujitsu beklagt
»Preisverfall«

Gewinn sinkt auf 85 Millionen Euro

Hannover/Paderborn (Reuters). Der Gewinn von Europas größtem Computerhersteller Fujitsu Siemens (FSC) ist wegen hoher Restrukturierungskosten wie erwartet zurückgegangen. Vor allem die Kosten für den Personalabbau bei der von Siemens übernommenen Computer-Wartungssparte PRS drückten den Gewinn vor Steuern im vergangenen Geschäftsjahr auf 85 Millionen Euro.
Bernd Bischoff, Präsident von Fujitsu Siemens.

Diese Zahl gab das Gemeinschaftsunternehmen von Fujitsu und Siemens gestern auf der Computermesse CeBIT in Hannover bekannt. Ein Jahr zuvor stand noch ein Gewinn vor Steuern von 121 Millionen Euro zu Buche. Obwohl der Umsatz um 400 Millionen auf sieben Milliarden Euro stieg, klagte FSC-Chef Bernd Bischoff über schlechte Zeiten in der Computerbranche: »2006 war kein gutes Jahr für IT in Westeuropa.« Trotz passabler Geschäfte im Mittleren Osten und in Osteuropa hätten ein Nachfrageeinbruch zur Zeit der Fußball-WM und ein Preiskampf seinem Haus zu schaffen gemacht. »Der Preisverfall war sehr brutal. Über das Jahr gesehen hat es einen Preisverfall von 20 Prozent gegeben«, sagte Bischoff.
Für das im April beginnende neue Geschäftsjahr äußerte sich der Manager verhalten optimistisch. »Wir wollen schon über sieben Milliarden Euro Umsatz rauskommen.« Den Nachfrageschub durch das neue Microsoft-Betriebssystem Windows Vista habe FSC dabei eingeplant. Das Unternehmen, das in Deutschland 4700 Menschen beschäftigt, davon 620 im Werk in Paderborn, will durch ein erweitertes Service-Angebot, »cooleres Design« und Differenzierungsmerkmale wie eingebauten UMTS-Mobilfunk in Laptops beim Ergebnis weiter zulegen. »Ob das jetzt 150 oder 160 Millionen Euro werden, darauf will ich mich nicht festlegen«, erklärte Bischoff. 2006/07 waren es 140 Millionen Euro. Viel hänge davon ab, mit welchen Preisen Konkurrenten wie Dell, Hewlett-Packard oder Acer gegen den europäischen Platzhirsch anträten.
FSC hat zuletzt deutlich Marktanteile verloren, kurz nach dem Jahreswechsel allerdings zum Gegenangriff geblasen. »Wir haben manche Deals sausen lassen, weil wie schon ein bisschen Profit machen wollen«, begründete Bischoff den Verlust von Anteilen. Wettbewerber hätten sich zum Teil auf Geschäfte mit absehbaren Millionenverlusten eingelassen.
Fujitsu Siemens konzentriert sich auf die Entwicklung Strom sparender Geräte. So verbrauche ein »Esprimo Green PC« nur halb so viel Strom wie ein normaler PC.

Artikel vom 15.03.2007