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Der milde Winter spart der Stadt Millionen

Sieben Einsatztage kosteten 400 000 Euro - Die Rücklagen können »aufgepolstert« werden


Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Offiziell endet die Winterdienstbereitschaft des städtischen Umweltbetriebes am 31. März, aber Rainer Hempelmann (Geschäftsbereichsleiter Stadtreinigung) glaubt nicht daran, dass seine Mitarbeiter noch einmal ausrücken müssen. Der überaus milde Winter sorgte beim Umweltbetrieb für nach wie vor gut gefüllt Streusalzbunker und für Ausgaben, die weit unter denen eines durchschnittlichen Winters liegen.
So habe man für insgesamt sieben Einsatztage 400 000 Euro ausgeben müsse, so Hempelmann - in einem Durchschnittswinter seien es 1,85 Millionen Euro. In den strengen Wintern 2004/05 und 2005/06 lagen die Ausgaben mit 2,1 bzw. 2,5 Millionen Euro deutlich darüber. Hempelmann: »Da gab es heftige Einsätze, aber das waren Ausreißer.« 2005/06 wurden 51 Einsatztage gezählt, im Winter davor 48. 2003/04 waren es immerhin 36 Tage, 2002/03 22 Tage. Hempelmann: »Ich bin seit dreizehn Jahren beim Umweltbetrieb, einen so milden Winter hat es in der Zeit nie gegeben.«
Einziger Wermutstropfen: Ausgerechnet am Abend des »Freitagswinters« im Januar diesen Jahres hatte der Umweltbetrieb sein alljährliches Mitarbeiterfest geplant. Hempelmann: »Das haben wir verschoben - auf den 20. April.«
Gespart wurde nicht nur Geld, sondern auch Streumittel. Der Salzverbrauch in einem durchschnittlichen Winter liegt bei 4400 Tonnen, in dieser »Saison« wurden nur 600 Tonnen benötigt. Hempelmann: »Das Salz lässt sich lagern - und im nächsten Winter einsetzen.«
Die Mindereinnahmen kommen dem Umweltbetrieb gerade recht, denn die beiden strengen Winter hatten die Rücklagen aufgezehrt.
Finanziert wird der Winterdienst innerhalb der Stadtgrenzen zu 80 Prozent aus der Straßenreinigungsgebühr, die die Grundstückseigentümer entrichten. Diese Gebühren sind vorkalkuliert. Einsparungen - auch durch Winter, die eher Sommer sind - können sich auf die Höhe der Gebühren positiv auswirken, allerdings nicht sofort, da die Kalkulation in Dreijahres-Schritten erfolgt.

Artikel vom 15.03.2007