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kommentare
Alkoholverbot für Jugendliche

Allerletztes Mittel


Alkohol gefährdet nicht weniger die Gesundheit als das Rauchen. Niemand wird dies bezweifeln. Und die Bundestagsabgeordneten, die sich jetzt quer durch alle Fraktionen für ein generelles Alkoholverbot für Jugendliche einsetzen, haben sehr gute Argumente für ihre Forderung. Sie nehmen den so häufig propagierten, aber zu selten praktizierten Jugendschutz ernst. Sie sehen hierin ein Mittel, um die Jungen und Mädchen vor einer Alkoholabhängigkeit zu bewahren.
Doch auch hier gilt: Verbote sollten immer das allerletzte Mittel sein, um zum Ziel zu kommen. Nicht, weil diese nicht zu kontrollieren seien, wie gern behauptet wird. Da gibt es schon Möglichkeiten. Der bessere Weg ist es, diesem Problem mehr Aufmerksamkeit zu widmen und mehr für die Prävention zu tun. Wo bleibt die Aufklärung der Kinder und Jugendlichen über die Gefahren des Alkohols? Hier hat unsere Gesellschaft einen großen Nachholbedarf.
Es bleibt zu hoffen, dass die jetzt angestoßene Verbots-Diskussion schnellstens in eine Aufklärungs-Kampagne mündet, die bei vielen Jugendlichen ihre Wirkung nicht verfehlen dürfte. Man darf gespannt sein. Oder sollte die Forderung nur eine politische Beruhigungspille sein? Dirk Schröder

Artikel vom 14.03.2007