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Strombörse am Pranger

Angeblich treiben Konzerne die Preise hoch


Hamburg (dpa). Nachdem die großen deutschen Energiekonzerne die Leipziger Strombörse EEX manipuliert haben sollen, haben Politiker und Verbraucherschützer mehr Transparenz bei der Preisgestaltung verlangt. Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Dietrich Austermann (CDU) forderte gestern eine grundlegende Reform des Stromrechts und eine schärfere Kontrolle der Preisbildung an der Strombörse. Der Bund der Energieverbraucher warf den Stromkonzernen in der »Bild«-Zeitung Preistreiberei vor.
Nach Angaben des Magazins »Spiegel« zeigen anonym verschickte, streng geheime Handelsdaten der EEX, dass die großen Energiekonzerne die Preise an der Strombörse hochtreiben können. Die EEX wollte sich gestern nicht äußern und verwies auf eine für heute anberaumte Pressekonferenz in Frankfurt. EEX-Chef Hans-Bernd Menzel hatte wiederholt einen Marktmissbrauch bestritten und auf die große Anzahl internationaler Handelsteilnehmer verwiesen. An der EEX handeln aktuell 161 Teilnehmer aus 19 Ländern. RWE und EnBW wiesen alle Vorwürfe zurück.

Artikel vom 13.03.2007