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Mexikaner sorgen für Plus
Angst vor den Grenzkontrollen vermiest Deutschen den USA-Urlaub
Für die USA verlief das touristische Jahr 2006 erfreulich, der Zuwachs wurde allerdings hauptsächlich in Mexiko (plus 29,2 Prozent) generiert. Das Image der USA bei internationalen Reisenden soll verbessert werden, denn das Ergebnis im US-Inbound-Tourismus variiert stark nach Quellmärkten und Regionen. Die Überseemärkte verloren im Vergleich zu 2005 weiter an Boden. (minus ein Prozent). Die Ankünfte aus Deutschland gingen sogar um 2,5 Prozent auf 1,4 Millionen zurück. Einige Märkte weisen dagegen beeindruckende Wachstumsraten auf, so zum Beispiel Brasilien, China, Südkorea und Australien.
Neben anderen Ausstellern aus den USA war auf der ITB die US-Regierung präsent und versucht zu beweisen, dass durch das US-Visit-Programm das amerikanische Einreiseprozedere nicht komplizierter geworden ist. Zahlreiche Fluggesellschaften erläuterten den Besuchern, welche Verbesserungen sie bei ihren US-Verbindungen vorgenommen haben: direktere Routen in mehr amerikanische Städte und Kampfpreise sollen verlorenes Terrain gutmachen.
Das große Engagement amerikanischer Unternehmen und Veranstalter zeigt, dass die USA nach einer langen Phase rückläufiger Marktanteile verstärkt danach streben, internationale Gäste im Land zu begrüßen. Der Anteil der USA an den weltweiten Einnahmen im globalen Reiseverkehr war von 17,9 Prozent im Jahr 1993 auf zwölf Prozent im Jahr 2005 gesunken. Entsprechend belief sich der Anteil der Ankünfte nach einem Hoch von 9,4 Prozent im Jahr 1992 im vergangenen Jahr auf nur noch auf 6,1 Prozent. Zwar zeichnete sich 2005 bereits eine Erholung beim US-amerikanischen Inbound-Tourismus ab, die internationalen Ankünfte lagen um sieben Prozent über denen des Vorjahres, doch die Gesamtzahl von 49 Millionen Ankünften blieb deutlich unter dem Spitzenwert, der im Jahr 2000 bei 51,2 Millionen gelegen hatte. Insgesamt haben die USA nach Terroranschlägen etwa 60 Millionen Touristen verloren.
Dabei spielt Angst eine wesentliche Rolle -Êund zwar weniger vor einem Anschlag, sondern vielmehr davor, wegen Missverständnissen bei der Einreisekontrolle unter Terrorismusverdacht zu fallen und Repressalien zu erleiden. Die US-Grenzkontrollen haben inzwischen vor allen Dingen bei Deutschen das gleiche schlechte Image wie seinerzeit die Abwicklung des innerdeutschen Reiseverkehrs an der DDR-Grenze.
Für 2007 erwarten die USA mehr als 54 Millionen Besucher aus dem Ausland und Erlöse in Höhe von 113 Milliarden US Dollar. Ein schwacher US-Dollar soll die Nachfrage fördern. Thomas Albertsen

Artikel vom 17.03.2007