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Doll spielt
den Mutmacher

Dortmunder Nullnummer zum Debut

Dortmund (dpa). Thomas Doll war die Zuversicht in Person. Obwohl ihm ein erfolgreicher Einstand verwehrt blieb und es für sein Team in der Tabelle weiter abwärts ging, sprach der neue Trainer von Borussia Dortmund nach der Nullnummer gegen den 1. FC Nürnberg allen Mut zu.

»Das ist ein Neuanfang. So kommen wir da unten wieder aus«, versprach er. Der Optimismus des Fußball-Lehrers übertrug sich zwar auf seine Profis, aber nur bedingt auf Reinhard Rauball. Trotz positiver Ansätze legte sich die Stirn des BVB-Präsidenten erneut in tiefe Sorgenfalten: »Mit Blick auf die Tabelle sind das zwei verlorene Punkte. Das 0:0 ist in unserer Situation zu wenig.«
Die Skepsis von Rauball ist begründet: Nur noch einen Rang ist die mit UEFA-Cup-Ambitionen in die Saison gestartete Borussia von einem Abstiegsplatz entfernt. In nächsten Runde steht ein Schlüsselspiel auf dem Programm: Am 30. März geht es zum westfälischen Keller-Duell nach Bielefeld. Rauball: »Da dürfen wir auf keinen Fall verlieren.«
Immerhin deutete der BVB unter der Regie des dritten Trainers der laufenden Saison in der Defensive einen Aufwärtstrend an, ließ aber im Spiel nach vorn weiterhin Tempo und Präzision vermissen. Florian Kringe ist trotzdem zuversichtlich: »Ich bin davon überzeugt, dass wir es packen und in der Bundesliga bleiben.«
Die nach zuletzt drei Niederlagen entstandende Verunsicherung konnte der am Dienstag vorgestellte Doll seinen Profis in der Kürze der Zeit nicht nehmen. Erst nach der Pause übernahm der BVB gegen die bis dahin spielstärkeren Gäste die Regie. »In der 2. Halbzeit haben sie die Rucksäcke abgeworfen, da war mehr Tempo in den Aktionen«, lobte der Röber-Nachfolger. Doll hofft, dass er die Länderspiel-Pause zu einer Verbesserung des Offensivspiels seiner Mannschaft nutzen kann: »Darauf müssen wir unser Hauptaugenmerk legen.« Allerdings stehen ihm viele für diverse Nationalmannschaften abgestellten Profis in den kommenden zwei Wochen nicht zur Verfügung.
Die in Dortmund verbleibenden Spieler wollen die Zeit sinnvoll nutzen. Es scheint, als habe Doll beim Team die Bereitschaft zu mehr Engagement geweckt. »Er ist ein sehr positiver Mensch, das ist gut so. Schließlich sind wir nur Menschen und keine Militärs«, sagte Leonardo Dede.

Artikel vom 19.03.2007