13.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Arminia hat Gesprächsbedarf

Präsident Schwick: »Die Mannschaft hat in Mainz bitter enttäuscht«

Von Dirk Schuster
und Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). »Wir werden keine Trainerdiskussion entfachen«, sagte gestern Arminia Bielefelds Präsident Hans-Hermann Schwick. Dabei ist doch schon diskutiert worden. Zwar nicht über, dafür aber mit Frank Geideck.

Gestern saß der Coach mit den Geschäftsführern Roland Kentsch und Reinhard Saftig sowie mit Präsident Hans-Hermann Schwick zusammen. Anlass war offenbar der schlimme Rückfall, den Arminia beim Fußball-Bundesligaspiel in Mainz (0:1) erlitt. Schwick: »Ich hatte nach dem Sieg gegen Nürnberg Rückenwind erwartet. Aber die Mannschaft hat bitter enttäuscht.« Der Klubboss weiter: »Es wäre fahrlässig gewesen, wenn wir uns in dieser Situation nicht zusammengesetzt hätten.«
Es habe, so der Vereinsboss, einen Gedankenaustausch gegeben darüber, wie es mit Arminia im Kampf um den Klassenerhalt weitergehen kann. Durch das 0:1 beim Kellerkonkurrenten Mainz 05 ist der DSC auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht. »Das Positive ist, dass der Rückstand zum rettenden Ufer nur einen Punkt beträgt«, sagte Reinhard Saftig. »Aber ich will die Situation auch keinesfalls beschönigen. Das Spiel«, ergänzte der Sportgeschäftsführer, »und die Situation haben ganz sicher Anlass gegeben, sich zusammenzusetzen. Wir haben aus den acht Rückrundenspielen nur vier Punkte geholt«.
Ob das Gespräch Auswirkungen auf die weitere Arbeit Frank Geidecks haben könnte, wollte Saftig nicht kommentieren. »Dazu sage ich nichts mehr.« Ebenso wenig war vom Sportchef ein unmissverständliches Ja auf die Frage, ob Geideck zu einhundert Prozent auch am Samstag in Aachen auf der Bielefelder Bank sitzt, zu bekommen.
Der Grat zwischen Erfolg und Misserfolg, formulierte Saftig, sei häufig ein sehr schmaler. So auch in Mainz. Hätte Arminia dort statt der 0:1-Niederlage ein 0:0 nach Hause gebracht, das ist die Meinung des 55-Jährigen, »hätte es hinterher vielleicht geheißen: fast alles richtig gemacht«. Aber selbst dann eben nur fast. Denn die Offensivleistung der Arminen war alarmierend. Das sah auch Saftig so, der feststellte: »Uns hat das Spiel nach vorn gefehlt.« Und jetzt soll ausgerechnet einer Arminias Hoffnungsträger sein, der seit Wochen seiner Form hinterherrennt. Saftig: »Wir müssen Sibusiso Zuma dahin kriegen, wo er mal war.«
Angreifer Zuma ebenso wie Abwehrspieler Heiko Westermann, dem in Mainz der spielentscheidende Fehler unterlaufen war, seien in der Hinrunde Garanten für den Bielefelder Erfolg gewesen. Doch was, wenn diese beiden aus ihrem Formtief nicht herauskommen?
Frank Geideck, das steht fest, hat einen harten Job vor sich. Fest steht aber auch, das Reinhard Saftig weiterhin festen Glauben in die Arbeit des 39-Jährigen hat. »Wenn das nicht so wäre, dann wäre er nicht unser Trainer.«
Hans-Hermann Schwick jedenfalls bestätigte, dass das Vertrauen in Frank Geidecks Wirken schon einmal auf sehr wackeligen Beinen stand. Der Präsident: »Wenn wir gegen Nürnberg verloren hätten, wäre sicher nachgedacht worden.«

Artikel vom 13.03.2007