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Senioren bekommen »Spielplätze«


Nürnberg/Berlin (dpa). Nicht auf der Parkbank, sondern auf Schaukeln oder Fitnessgeräten sollen Senioren in Deutschland künftig ihre Freizeit verbringen. Während die Bundesregierung über die besten Anreize zum Kinderkriegen grübelt, sehen Kommunalpolitiker den Tatsachen schon ins Gesicht: Sie planen Senioren- statt Kinderspielplätze. Die alternde Gesellschaft soll so körperlich und geistig in Schwung gehalten werden - egal, ob mit Fitnessgeräten, Riesen-Schachspielen oder mit Schaukeln.
Den ersten Vorstoß wagt die Stadt Nürnberg. Geplant sind dort bis 2008 unter anderem Spielflächen für Federball, Boule, eine Kartenecke und Schachfelder für die älteren Herrschaften, aber auch Kindergeräte sind kein Tabu.
In Berlin soll diesen April ein Erwachsenen-Spielplatz mit Fitnessgeräten im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf eröffnet werden. Dabei werden einfache Fitnessgeräte aufgestellt, die weniger dem Muskelaufbau als vielmehr der Rehabilitation, Massage und Beweglichkeit dienen.
Die Seniorenlobby kritisiert: »Der Name Spielplatz ist denkbar ungünstig, da werden doch Ältere wieder ins Kindheitsstadium zurückgestellt«, sagt Ursula Lenz von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren. Besser sei es, Kinder und Senioren auf kombinierten Anlagen zusammenzubringen.

Artikel vom 13.03.2007