Von Werner Jöstingmeyer Bielefeld (WB). Arminias Amateure zählen zweifellos zu den Gewinnern des 23. Oberliga-Spieltages. Während aus der Spitzengruppe Lippstadt, Herne und Münster patzten, verbuchte DSC II drei Zähler gegen Schalke 04 II. Der SC Verl zog sich mit Ach und Krach aus der Affäre. Erst Özkaras Foulelfmeter sicherte den knappen 2:1-Sieg gegen Liga-Schlusslicht Hüls.
Durch den dritten Sieg im dritten Spiel unter der Regie von Neu-Trainer Detlev Dammeier ist Arminia II auf den vierten Tabellenplatz geklettert. Nur drei Punkte zählt der Rückstand auf den Noch-Spitzenreiter SV Lippstadt. Allerdings muss Verfolger SC Verl noch zwei »Hängepartien« austragen. Im Erfolgsfall könnte die Elf von Trainer Mario Ermisch auf 49 Punkte davonziehen. »Das wäre zweifellos schon mal die halbe Miete für den Aufstieg«, gibt Arminias Teammanager Hans Scholz anerkennend zu. Noch ist aber längst keine Entscheidung gefallen, wer am Ende das Rennen macht. Arminias »Youngster« sprühen nur so vor Selbstvertrauen. »Alles ist möglich. Diese Mannschaft hat Charakter«, identifiziert sich selbst Profi-Leihgabe David Kobylik mit dem »Fohlenstall.« Erstaunlich wie der 25-jährige Tscheche mittlerweile in gut verständlichem Deutsch seinen jungen Kollegen Marcel Stadel ermunterte: »Hab doch keine Angst vor diesem Schauspieler.« Gemeint war Willi Landgraf. Der 38-jährige Rekordspieler der 2. Liga (508 Einsätze), der seit Saisonbeginn gelegentlich das Schalker Trikot trägt, war zumindest verbal der stärkste. Nahezu jeden Spielzug und jede Aktion kommentierte er lautstark. Sein gleichaltriger Trainer Mike Büskens (370 Bundesligaspiele) fand daran Gefallen. »Willi lebt bei uns die Sache vor. Er gibt den Jungs wertvolle Tipps, die einmal ganz oben aufschlagen wollen.« Zwölf Wochen vor Saisonende kämpfen wie hüben wie drüben zahlreiche Talente um neue Verträge. Augenfällig wie gut sich bei Arminia II Robert Tesche und Oliver Zech im zentralen defensiven Mittelfeld ergänzen. »Wir spielen schließlich schon seit der C-Jugend zusammen. Da ist es ganz normal, dass wir uns im Spiel gut verstehen«, stellt Tesche fest. Der 19-Jährige könnte nach Danneberg und Fischer das nächste Eigengewächs sein, das einen Profivertrag erhält. Zu den Befürwortern zählt auch Detlev Dammeier. Nach Tesches famoser Leistung gegen Schalke II sagt »Dammi« unverblümt: »Es würde mich schon wundern, wenn er kein Angebot erhält.« Die Bewerbungen der eigenen Talente befügelt derzeit eine ganze Mannschaft.
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