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NRW-Tarifrunde

6,5 Prozent sind zu viel


Die IG Metall will bei ihrer Klientel Boden gutmachen. In den vergangenen zwei, drei Jahren hatten die Arbeitnehmer beim Blick in ihre Lohntüte wenig Grund zur Freude. Angesichts der wirtschaftlichen Flaute waren satte Lohnzuwächse nicht drin. Jetzt aber brummt der Konjunkturmotor. Und die Forderung der Gewerkschaft von 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt im Metall- und Elektrogewerbe ist daran angelehnt.
Die Arbeitgeber sind natürlich empört, und natürlich fällt die Forderung viel zu hoch aus. Es ist das alte Spielchen: Am Ende werden sich die Tarifparteien auf einen Kompromiss einigen, der vielleicht die Drei, vielleicht aber auch die Vier vor dem Komma aufweist. Große Unternehmen mit prächtig gefüllten Auftragsbüchern werden eine solche Lösung gut schultern können. Was aber passiert mit den vielen kleineren und mittelgroßen Firmen? Die Gewerkschaft muss darauf achten, die Lohnschraube nicht zu überdrehen und die Schaffung neuer Arbeitsplätze damit womöglich abzuwürgen. Ein kurzfristiger Erfolg kann mittelfristig Schaden anrichten. Für alle. Das kann niemand wollen.
Auf der anderen Seite steht den Beschäftigten, die mit ihrer Lohnzurückhaltung zum wirtschaftlichen Aufschwung beigetragen haben, ein spürbarer Aufschlag zu. Auch daran zweifelt niemand. Schließlich ist um sie herum alles teurer geworden. Die Chemiebranche hat die Richtung vorgegeben. Was es auf keinen Fall geben darf, sind Streiks. Edgar Fels

Artikel vom 13.03.2007