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PFT-Dünger

Wer zahlt die Zeche?


Es ist eigentlich unfassbar: Über Jahre, so die bisherigen Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft, soll ein Unternehmen in Borchen (Kreis Paderborn) hochgiftige Industrieabfälle aus Belgien und den Niederlanden bezogen und daraus Bio-Dünger hergestellt haben. Für diese kriminelle Müllentsorgung wurden mehrere Millionen Euro kassiert.
Der Gift-Dünger gelangte auf Felder und dann ins Trinkwasser. Nur durch Zufall wurde die Verunreinigung mit der Industrie-Chemikalie PFT entdeckt. Grenzwerte gibt es immer noch nicht. Bei Menschen, die PFT-verunreinigtes Trinkwasser konsumiert haben, wurde jetzt eine erhöhte Belastung des Stoffes im Blut festgestellt. Gesundheitlich unbedenklich, so die Landesregierung.
Die Firma in Borchen ist pleite, der Geschäftsführer und zwei Mitarbeiter sitzen seit Monaten in U-Haft. Die Beseitigung der PFT-Schäden kostet Millionen. Hierfür wird wohl der Steuerzahler aufkommen müssen.
Es muss noch einmal mit aller Deutlichkeit die Frage gestellt werden, ob nicht auch die Abnehmer des Gift-Düngers, die erhebliche Prämien kassiert haben, mit zur Rechenschaft gezogen und zur Kasse gebeten werden können. Ernst-Wilhelm Pape

Artikel vom 13.03.2007