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Zur Sache

Als Thomas Doll den Hamburger SV in den tiefen Bundesliga-Keller lenkte, da steuerte er einen schwarzen Porsche. Amtliches Kennzeichen: HH - SV. Jetzt betreut der Fußball-Lehrer die stark abstiegsgefährdete Dortmunder Borussia, hier wäre folgendes Auto-Schild passend: DO - LL.
Spaß beiseite. So lustig und so doll ist die Lage im Lager der Schwarz-Gelben nun wirklich nicht. Obwohl der neue Trainer sich selbstverständlich zutraut, dass er die Mannschaft an das rettende Liga-Ufer führen wird. Das hätte er übrigens, O-Ton beim Dortmunder Amtsantritt, mit dem Hamburger SV auch noch geschafft.
Geschafft war da zuletzt aber vor allem der Herr Doll. Gezeichnet und getroffen von einer endlos langen Negativ-Serie. Fünf Wochen danach meldet sich der Trainer zurück. Und er beginnt seine Arbeit dort, wo er aufgehört hat. Ziemlich weit unten. Siege und Punkte muss er mit Dortmund einfahren. Sofort. Sonst geht es noch steiler abwärts, runter in die Zweite Liga.
Ist Doll da der richtige Mann?
Beim torkelnden Hamburger SV stellte er sich bis zuletzt immer wieder vor seine oft undisziplinierten Spieler. Die nur mäßig inspirierten Borussen brauchen dagegen einen Trainer, der auch mal etwas härter durchgreifen kann.
Einen wie Felix Magath? Der war erste Wahl, sagte aber: »Nein, Danke.« Auch der HSV bekam von ihm ja schon einen Korb. Wer zuletzt zwei Mal die Bayern zum Doppel-Titel führte, der fängt nicht wieder im Tabellenkeller an.
Klaus Lükewille

Artikel vom 14.03.2007