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Becks sogenannter Witz war geschmacklos

Arroganz gegenüber Menschen - eines Ministerpräsidenten und Parteivorsitzenden unwürdig


Zur Kinderkrippendiskussion:
In der Debatte um die Vorschläge zu Kinderkrippen von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen gibt es kompetente, besorgte, oberflächliche, inkompetente und politisch neidische Meinungen. Es gibt aber zusätzlich auch eine geschmacklose und als Entgleisung einzuordnende Äußerung. Eine solche hat der SPD-Vorsitzende Kurt Beck über den Augsburger Bischof Walter Mixa abgesondert, nämlich jenen sogenannten Witz über den »Kastrierten Kater«.
Zur Erinnerung das Zitat: Eine einsame alte Frau habe ihre Freundin gefragt, was sie gegen die Einsamkeit tun könne. »Kauf' dir einen Kater«, habe diese geraten. Sie habe das getan. Doch weil der Kater ständig »auf die Walz« gegangen sei, sei die Frau dennoch einsam gewesen. »Lass' den Kater kastrieren«, habe die Freundin geraten. Sie sei dennoch einsam geblieben. »Wieso denn, er kann doch nicht mehr?«, habe die Freundin gefragt. »Das nicht, aber er berät jetzt«, habe die einsame Frau geantwortet (Zitat Ende).
Viele Zuhörer, die Beck zu deutlicher Kritik an Bischof Mixa aufgefordert hatten, klatschten. Diese Geschmacklosigkeit wurde von einer Regionalkonferenz der SPD berichtet. Selbst wenn man der Meinung und den Äußerungen von Bischof Mixa nicht zustimmt und seiner »Fakultät« nicht angehört, ist die als Witz gemeinte Äußerung eines Ministerpräsidenten und Parteivorsitzenden unwürdig. Sie ist zu rügen, ganz gleich wer damit gemeint sein soll. Ministerpräsident Beck, auch SPD-Bundesvorsitzender, scheint sich ein Maß von Arroganz gegenüber den Menschen zu Eigen gemacht zu haben, über das man nur den Kopf schütteln kann. Es wäre gut, sich dieser Eigenschaft bei Gelegenheit zu erinnern.
PHILIPP WIETLAKE33378 Rheda-Wiedenbrück

Artikel vom 21.03.2007