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»Albert Florath soll
unvergessen bleiben«

Heimatverein enthüllt Gedenktafel


Schildesche (ag) Albert Florath war ein großer Mann, ein begabter Schauspieler, der unter anderem in dem Film »Die Feuerzangenbowle« den Georg Vogelsang gab. Ein Chargendarsteller, der in weit über 100 Filmen mitspielte und ein echter Bielefelder ist
Anlässlich seines 50. Todestages wurde am vergangenen Sonntag zu seinen Ehren eine Gedenktafel enthüllt. Der Heimatverein Schildesche hatte sich erfolgreich dafür einsetzt. Und so ziert nun Floraths Abbild die Fassade des alten Amtshaus in Schildesche, Marswidistraße 3. Dort hatte Albert Florath in jungen Jahren als Amtsmannanwärter gedient, ehe er eine Karriere als Schauspieler einschlug.
»Albert Florath soll unvergessen bleiben. Er war ein großer Mann, der den deutschen Film sehr bereicherte«, so Klaus-Dieter Kuhnert, Vorsitzender des Heimatvereins Schildesche. Doch Albert Peter Adam Florath, wie er mit vollem Namen hieß, war nicht nur ein guter Schauspieler, sondern für viele auch ein guter Mensch. Anne Junkermann, die im Auftrag ihrer engen Freundin Lotte Betke-Ponnier Blumen an der Tafel ablegte, sprach in ihrem Auftrag: »Er hat ihr sehr geholfen. Als ihr Mann 1944 in Russland war und sie mit zwei Kindern nicht wusste wohin, hat er ihr ein Haus in Stuttgart zur Verfügung gestellt und dafür gesorgt, dass man sich um sie kümmert.« Er habe ihr somit quasi das Leben gerettet. Noch heute lebt die Künstlerin, die 1929 in Bielefeld ihr Schauspieldebüt gab, in Stuttgart. 1931 habe sie Florath kennen gelernt, in Berlin am Theater. Junkermann: »Er hat ihr Leben bereichert.«
Und auch für Schauspiellegende Hardy Krüger war Florath ein wichtiger Mann. »Zusammen mit Schauspieler Hans Söhnker haben sie dem jungen Mann die Augen über das Nazi-Regime geöffnet«, so Kuhnert. In seinem Buch »Wanderjahre« setzt sich Krüger mit diesem Thema auseinander.
Joachim Wibbing, zweiter Vorsitzender des Heimatvereins Schildesche, fügt hinzu: »Zur selben Zeit halten Menschen in Gaildorf, wo er lange Zeit lebte, eine Gedenkfeier zu seinen Ehren ab. Durch ihn sind wir verbunden.«

Artikel vom 13.03.2007