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Liebe kam in die Uni

Lieselotte und Reinhard Oebike: Goldhochzeit

Senne (ho). Sie lernten sich an der Universität in Nürnberg kennen, er war Student, sie arbeitete als Sekretärin beim Allgemeinen Studentenausschuss (Asta): Lieselotte (87) und Reinhard Oebike (79) sind seit 50 Jahren verheiratet.

Nun feierten sie ihre goldene Hochzeit mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Senner Friedenskirche. Beide stammen nicht aus Senne und sind schon in jungen Jahren viel herumgekommen. Reinhard Oebike wurde in Dortmund geboren, wuchs in Bochum auf, kam dann nach Gelsenkirchen, war Luftwaffenhelfer, absolvierte seinen Arbeitsdienst und kam anschließend zur Luftwaffe. Nach Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft drückte er noch einmal die Schulbank, legte 1947 sein Abitur ab und begann mit dem Studium der Wirtschaftswissenschaften und der Pädagogik an der Uni in Erlangen, später in Nürnberg.
Seine Referendarzeit verbrachte er in München. Weitere Stationen: Werkberufsschule in Gelsenkirchen, dann in Daressalam/Tansania als Lehrer und stellvertretender Direktor, anschließend an der Wirtschaftsschule in Kabul/Afghanistan, Wechsel in den öffentlichen Dienst, ab August 1978 Oberstudiendirektor am Rudolf-Rempel-Berufskolleg. Dazwischen Tätigkeiten als Berater in Lesotho/Südafrika, Tansania und Äthiopien im Auftrag des obersten Spezialorgans der Uno.
Den »roten Faden« im Leben von Oebike knüpfte Werner Höcker, später Studioleiter des WDR in Bielefeld. »Den habe ich 1947 im Zug von Hagen nach Arnsberg kennen gelernt. Er war damals Vertreter der deutsch-britischen Gesellschaft. Sich für die Verständigung zwischen den Menschen einzusetzen und Brücken zu bauen, das hat mich einfach fasziniert.« Ehefrau Lieselotte stammt aus Crossen/Oder. Sie absolvierte nach der Schule eine Lehre als kaufmännische Angestellte, konnte »vor den Russen und dem verheerenden Angriff auf Dresden noch rechtzeitig fliehen«, lernte »ihren« Reinhard in Nürnberg kennen. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor. Soziales Engagement und Völkerverständigung waren für das Ehepaar immer selbstverständlich.

Artikel vom 13.03.2007