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Den Sieg mit Gottvertrauen erringen

120 Kinder der Neuapostolischen Kirche präsentieren das Musical »David und Goliat«

Von Kendra Taktak(Text und Foto)
Brackwede (WB). Gott sieht das Herz an - nur deshalb hat er David, den Jüngsten von sieben Brüdern, zum König auserwählt. Die bekannte biblische Geschichte um seinen Sieg gegen den Riesen Goliat führten am Sonntagnachmittag mehr als 120 Kinder der Neuapostolischen Kirche in der Aula der Brackweder Realschule auf.
Unzählige kleine Krieger fuchteln mit blinkenden Schwertern. Überragt werden sie von Goliat (Simon Uhe), der in seiner Rüstung, bestehend aus Deckeln von Konservendosen, einen imposanten Anblick bietet.

Der kleine Aaron (Sven Schlingplässer) sitzt vor Bethlehem am Wegesrand und ist traurig, denn, so sagt er, alle hacken ständig auf ihm herum. »Vertrau auf Gott; für ihn ist kein Problem zu groß«, rät ihm da sein erwachsener Freund Elkana (Hans-Jürgen Berg). Und zum Beweis erzählt er, was sich 30 Jahre zuvor, zur Zeit König Sauls, um David und Goliat zugetragen hat.
Die Darsteller, Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 15 Jahren, musizierten und sangen, tanzten und spielten mit Einsatz und Hingabe, um die Geschichte lebhaft zu präsentieren. Dafür haben sie ein Jahr lang geprobt.
Im Chor drückten die Bewohner Bethlehems ihr Erstaunen aus, als der in prächtige goldene Kleider gehüllte Prophet Samuel (Jiska Schmidt) in dem einfachen Hirtenjungen David (Florian Dotzki) den künftigen König erkennt. Und grimmig fuchtelten unzählige kleine Krieger, auf zwei Heere verteilt, mit blinkenden Schwertern in der Luft herum - kein Wunder, dass David sehr aufgeregt war, als er seinen Brüdern auf dem Schlachtfeld Proviant bringen sollte. Bei dem Wechselspiel zwischen einzelnen Akteuren und den großen Gruppen blieb kein Fleckchen Bühne ungenutzt.
Den imposantesten Anblick bot sicherlich Goliat (Simon Uhe) in einer dosendeckelbehangenen Rüstung, der alle Kämpfer überragte. Trotzdem war die Freude groß, als Davids Steinschleuder den Riesen fällte - ein Sieg, den David seinem Gottvertrauen zu verdanken hat. Denn seine Munition, eine Handvoll Kieselsteine, fand er in einem Bach, nachdem er in seiner Angst gebetet hatte.
Mehr als 330 Zuschauer verfolgten mit Spannung die erste von drei Aufführungen des Kindermusicals von Klaus Heizmann. Da die Bezirke Herford, Osnabrück und Bielefeld der Neuapostolischen Kirche die Aufführung gemeinschaftlich eingeübt haben, wird es in jedem Bezirk einen Auftritt geben. Die Hauptrollen werden mit Darstellern aus der jeweiligen Stadt neu besetzt.
Initiatorin Caroline Ronsiek aus Bünde, die Regie führt und dem elfköpfigen Koordinationsteam angehört, freut sich besonders über den großen Andrang. »Es handelt sich um ein Kinder-Benefiz-Musical - wir nehmen zwar keinen Eintritt, bitten aber um Spenden für die Luca Dethlefsen Hilfe«, erklärt sie. Diese würden zu 100 Prozent an den Bielefelder Verein, der schwerst- und chronisch kranke Kinder unterstützt, weitergeleitet. Denn alle im Vorfeld angefallenen Kosten wurden von Sponsoren übernommen oder von der Neuapostolischen Kirche selbst getragen.
Und tatsächlich ist nach Ronsieks Aussage schon nach der Premiere eine stattliche Summe zusammengekommen, Tendenz steigend. Denn nicht nur stehen zwei weitere Aufführungen an, sondern auch DVD-Produktionen von jedem Auftritt, durch deren Verkauf weitere Erlöse dem Verein zugute kommen werden.

Artikel vom 13.03.2007