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Starke Knochen im Alter
Milch und Milchprodukte gewährleisten ausreichende Kalziumversorgung
Im Rahmen einer Langzeitstudie hat die Universität Gießen den Gesundheits- und Ernährungszustand von Menschen über 60 untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass bei Senioren oftmals eine Unterversorgung an einzelnen Vitaminen und Mineralstoffen vorkommt. Sowohl Männer als auch Frauen wiesen häufig ein Defizit an Kalzium, Folsäure, Jod und Vitamin D auf. In puncto Kalzium erreichten Frauen zum Beispiel nur 93 Prozent ihrer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlenen Tageszufuhr, Männer lediglich 90 Prozent. Dabei ist anzumerken, dass es sich bei der Untersuchungsgruppe noch um relativ junge und sehr aktive ältere Menschen handelte.
Untersuchungen zeigen, dass der Versorgungszustand mit zu-nehmendem Alter schlechter wird. In einer europaweiten Studie zeigte sich, dass ein Drittel der älteren Bevölkerung weniger als 70 Prozent der empfohlenen Kalziummenge zu sich nimmt.
Die DGE empfiehlt eine tägliche Zufuhr von mindestens 1000 mg pro Tag. Der Dachverband deutschsprachiger osteologischer Fachgesellschaften rät sogar zu einer Aufnahme von 1000 bis 1500 mg Kalzium täglich. Milch und Milchprodukte gehören zu den wichtigsten Kalziumlieferanten in der Ernährung.
Es ist wichtig, bereits im jugendlichen Alter für einen optimalen Aufbau der Knochen zu sorgen und im höheren Alter die Knochendichte zu erhalten. Neben viel Bewegung ist eine ausreichende Zufuhr an Kalzium und Vitamin D von großer Bedeutung. Wie eine US-amerikanische Studie belegt, besteht bei Männern ab 60 Jahren ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Knochendichte und dem Verzehr von Milchprodukten.
Eine wertvolle Quelle für Vitamin D ist Fisch. Ergänzend dazu liefern Milch und Milchprodukte hochwertiges Kalzium, das der Körper sehr gut verwerten kann. Außerdem enthalten Milch, Joghurt und Käse weitere Inhaltsstoffe, die positiv auf die Knochendichte wirken. Hierzu zählen bestimmte Eiweiße - hauptsächlich das so genannte Milk Basic Protein (MBP) und Caseinophosphopeptide (CPP).
In einer deutschen Studie mit 60- bis 70-jährigen Frauen wurde beobachtet, dass etwa ein Drittel der Teilnehmerinnen unzureichend mit den Vitaminen B1, B6 und B12 versorgt war. Mit einem Glas Milch und einem Becher Joghurt (insgesamt 350 g) können Männer und Frauen bereits 11 bis 14 Prozent ihrer empfohlenen Tageszufuhr an den Vitaminen B1 und B6 sowie etwa die Hälfte ihrer B12-Zufuhrempfehlung decken.
Mit zunehmendem Alter kann es dazu kommen, dass der Milchzucker nicht mehr verdaut wird. Es besteht eine Milchzuckerunverträglichkeit - auch als Lactoseintoleranz bekannt. Grund hierfür ist, dass das Verdauungsenzym Lactase nur noch eingeschränkt aktiv ist und der Milchzucker daher schlechter in seine Einzelbestandteile Glucose und Galactose aufgespalten wird. Nach der Aufnahme größerer Mengen Milchzucker können in diesen Fällen Völlegefühl, Blähungen, Durchfall oder Bauchschmerzen auftreten. Eine gut verträgliche Alternative sind lactosefreie Milch und Milchprodukte, die es seit einigen Jahren in vielen Supermärkten gibt.

Artikel vom 17.03.2007