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Das ist Swing

Roger Cicero singt Swing. Aber: Swing - was ist das eigentlich? Wenn Sie das Gefühl haben, unbedingt mit den Fingern schnippen zu müssen und nicht mehr still auf Ihrem Stuhl sitzen können, spricht viel dafür, dass Sie gerade Swingmusik hören.
Die theoretische Erklärung, die sich hier nur auf ein wesentliches Merkmal beschränken soll, ist ein wenig komplizierter. Nehmen wir einen Takt mit vier Viertelnoten. In anderen Musikrichtungen, wie etwa der Klassik, entfällt auf jede Note gleich viel Zeit, der Rhythmus klingt also dah-dah-dah-dah.
Nicht so im Swing: Da stehen, um bei unserem Beispiel zu bleiben, zwar auch vier Viertelnoten auf dem Notenblatt, aber die Zeit wird nicht gleichmäßig verteilt: Die Gesamtzeit für die ersten beiden Noten entfällt zu zwei Dritteln auf die erste und zu einem Drittel auf die zweite Note, das gleiche gilt für die folgenden beiden Noten des Taktes. »Geswingt« klingt der Vier-Viertel-Takt also so: Daa-Da-Daa-Da.
Sprechen Sie das mehrmals hintereinander vor sich hin, und Sie werden den Swing spüren, dieses vorwärtstreibende Schwingen. Der Swing entstand in den 30er Jahren und ist das, was gemeinhin auch als »Bigband-Sound« bekannt ist. »Swing-Vater« Duke Ellington, schrieb ein Stück mit einem Titel, der eigentlich alles sagt: »It ain't mean a thing if it ain't got that swing« - oder kürzer: Ohne Swing ist alles nichts. Christian Althoff

Artikel vom 10.03.2007