Bielefeld (uko). Drei Generationen haben die Bielefelder Firma Willeke geprägt: Am Wochenende beging das Unternehmen mit Freunden, Geschäftspartnern und Gästen das 75. Jahr seines Bestehens.
Der Beginn war wagemutig und nicht ohne unternehmerisches Risiko: Franz Willeke gründete 1932 in zwei kleinen Räumen an der Wertherstraße die Firma Metallkunst Franz Willeke. Der Gürtlermeister hatte dafür nur 268 Reichsmark zur Verfügung. Der Rat zur Selbständigkeit kam von seinem Lehrmeister und Mentor, Professor Paul Grieser. Immerhin: »Angesichts eines Heeres von fünf Millionen Arbeitslosen gehörte zu dem Schritt viel Mut«, notierte später Ehefrau Maria Willeke, die sorgsam das Firmenarchiv führte. Franz Willeke spezialisierte sich auf die kunstfertige Bearbeitung von Messing. Schon bald waren die Entwürfe und Fertigungen des Schülers von Grieser und Walter Maria Kersting in Bielefeld sehr gefragt. Besonders seine Messinglampen erfreuten sich bei den Kunden einer stetig wachsenden Nachfrage. Den Maßstab seiner Arbeit führte der Meister auf Goethe zurück, der sagte: »Das einfach Schöne soll der Kenner schätzen, Verziertes aber spricht der Menge zu.« Dieser Leitsatz begleitete die Arbeit Franz Willekes bis zu seinem Tod im Jahr 1989. Der Anspruch an Qualität und Gestaltung wurde durch Aufträge für die Oetkerhalle und das Bielefelder Stadttheater unterstrichen, jedoch hängen die Lampen von Willeke heute noch in vielen Bielefelder Wohnstuben. Auch Sohn Alfons Willeke fühlt sich dem Credo von Vater Franz verpflichtet. Gemeinsam mit Ehefrau Maria hat er das Angebot des Familienunternehmens erweitert. So bildeten auch Spiegel, Konsolen, Tisch, Teewagen und vielerlei Kunsthandwerk einen Schwerpunkt. Das Geschäft an der Großen-Kurfürsten-Straße 44a wurde zur Anlaufstelle für Freunde geschmackvoller Lampen und stilsicherer Accessoires. Jan Willeke führt das Unternehmen in dritter Generation. Er hat mit Willeke Corner am Gehrenberg den Brückenschlag zwischen Tradition und Moderne geschaffen. Das Sortiment bietet neben Lampen auch Möbel und schöne Dinge, die Junge und Junggebliebene gleichermaßen begeistern kann.
Drucken