Der Maler und Graphiker Paul Wunderlich wird 80 Jahre alt
Hamburg (dpa). Ein Skandal machte den Maler und Grafiker Paul Wunderlich im Alter von 33 Jahren mit einem Schlag berühmt: Wegen »unzüchtiger Abbildungen« beschlagnahmte die Staatsanwaltschaft 1960 die Bilder seines Lithographie-Zyklus' »qui s'explique«. Das sorgte bis nach Amerika für Aufsehen. Eros und Tod sind in seinem Werk immer wiederkehrende, oft zusammenhängende Themen. An diesem Samstag wird er 80 Jahre alt. Jeden Tag arbeitet der Künstler hoch über den Dächern von Hamburg in seinem Atelier - eine Hälfte des Jahres verbringt er zusammen mit seiner Frau, der Fotografin Karin Székessy, an seinem Zweitwohnsitz in der Provence. Geboren wurde Wunderlich in Eberswalde bei Berlin. Von 1947 bis 1951 studierte er an der Hamburger Kunsthochschule. 1951 wurde er dort mit der Leitung der Druckwerkstatt betraut und druckte unter anderem für Kokoschka und Nolde. Nach einem Aufenthalt in Paris kehrte er 1963 als Professor für Malerei nach Hamburg zurück, 1968 verzichtete er auf seine Professur und lebt seitdem als freier Künstler. Auch zu seinem 80. Geburtstag wird Wunderlich, der als einziger deutscher Künstler in die französische »Académie des Beaux Arts« aufgenommen wurde, außerhalb Hamburgs geehrt. Das Schloss Gottorf zeigt vom 1. April bis zum 22. Juli die Ausstellung »Poesie und Präzision. Das Werk von 1987-2007«. Eberswalde baut zudem für 30 Millionen Euro ein neues Verwaltungszentrum, das »Paul-Wunderlich-Haus« heißen und im Juni dieses Jahres eröffnet werden soll. Dort soll auch eine Ausstellung mit seinen Skulpturen und Grafiken zu sehen sein.
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