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Kind stirbt
an Masern

Immunschwäche


Duisburg (dpa). Die Masernepidemie im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen hat zu einem ersten Todesopfer geführt. In Duisburg sei bereits Mitte Januar ein dreijähriger Junge an den Folgen einer Maserninfektion aus dem Frühjahr 2006 gestorben. Das teilte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte gestern mit.
Der an einem angeborenen Immundefekt leidende Junge hatte sich während des Masernausbruches im vergangenen Jahr mit dem Virus angesteckt. Einige Wochen später erkrankte er an der gefährlichen Gehirnentzündung MIBE. Anders als die ebenfalls unheilbare Maserngehirnentzündung (SSPE), an der in NRW weitere Kinder leiden, führe die seltenere Erkrankung »sehr viel schneller« zum Tod.
Das Berliner Robert-Koch-Institut hatte im vorvergangenen Jahr die Zahl der Masern-Todesfälle in Deutschland von ein bis zwei auf bis zehn nach oben korrigiert und dies in erster Linie mit der vom Masernvirus ausgelösten und tödlich verlaufenden Gehirnentzündung begründet. Die bei dem Dreijährigen festgestellte spezielle Form der Gehirnentzündung - eine Masern-Einschluss-Körperchen-Enzephalitis (MIBE) - trete vor allem bei Kindern mit einer Immunschwäche auf. Bei diesen Kindern hilft den Angaben zufolge keine Masernimpfung, auch eine Therapie gebe es bisher nicht.
www.kinderaerzte-im-netz.de

Artikel vom 12.03.2007