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Serienbetrug mit
Versicherungen

Millionenschaden - Paderborner in Haft

Paderborn (WB/lnw). Kriminelle Versicherungshändler aus Paderborn und Monheim sollen bundesweit Kunden um mehr als 1,2 Millionen Euro betrogen haben.
Derzeit gingen die Ermittlungsbehörden von 75 Opfern aus, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei in Paderborn am Freitag mit. Immer mehr Versicherungsnehmer nutzten die Möglichkeit, ihre Lebensversicherung noch während der Vertragslaufzeit möglichst weit über dem erreichten Rückkaufswert zu verkaufen. Die beiden Verdächtigen, ein 31-Jähriger aus dem rheinischen Monheim und ein 42-Jähriger aus Paderborn, sollen bei derartigem Handel mit Versicherungen betrogen haben. Gegen beide ergingen Haftbefehle.
Bereits Mitte 2006 seien bei der Polizei mehrere Betrugsanzeigen von Opfern eingegangen, die ihre teilangesparten Lebensversicherungen über eine Düsseldorfer Agentur an das von den Verdächtigen geführte Kapitalbeteiligungsunternehmen in Paderborn verkauft hatten. Allerdings erhielten sie die Kaufsummen entweder gar nicht oder nur teilweise. Im November 2006 kam es zu Durchsuchungen in Paderborn und Düsseldorf. Dabei stellte sich heraus, dass es sich bei dem Paderborner Geschäft um eine Briefkastenfirma handelte.
Bis Ende Februar legten die Ermittler mehr als 170 Fallakten an, außerdem schrieben sie mehr als 800 Kunden aus einer Online-Datenbank an, um weitere Opfer festzustellen. 50 Kunden wurden vertragsgerecht ausgezahlt, in weiteren 50 Fällen sei vermutlich eine Rückabwicklung möglich. Zu den Opfern zählten vor allem Menschen in finanzieller Not, aber auch Kapitalanleger und Versicherungsvertreter.

Artikel vom 10.03.2007