10.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Anwohner sehen sich vor
»vollendeten Tatsachen«

Ärztehaus an der Deckertstraße stößt auf Kritik


Gadderbaum (bp). Die Anwohner von Roßstraße und Deckertstraße fühlen sich vor vollendete Tatsachen gestellt. Dass auf dem Grundstück des ehemaligen Bezirksamtes ein zweites Medizinisches Forum entstehen soll (das WESTFALEN-BLATT berichtete), hätten sie erst vor drei Wochen erfahren, als sie von den Ideengebern, Dr. Ulrich Weller und Dr. Michael Müller, informiert worden seien. Sonja Griebowski: »Wir sollten bei dieser Gelegenheit unterschreiben, dass wir keine Einwände gegen das Vorhaben haben.« Man hätte sich gewünscht, so Martin Löckmann, von der Gadderbaumer Bezirksvertretung zu einer Bürgerinformationsveranstaltungen eingeladen zu werden. Sabine Pohl-Löckmann: »Hätte man rechtzeitig erfahren, was geplant ist, hätte man auch andere Ideen entwickeln können.« Den Anliegern wäre es am liebsten, so Klaus Rattay, wenn das Bezirksamtsgrundstück für Wohnzwecke genutzt würde.
In der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung am 15. März (17 Uhr, Feuerwehr Quellenhofweg) wolle man über den Stand der Planungen genau in Kenntnis gesetzt werden, so die Anwohner, die schon 130 Protest-Unterschriften gesammelt haben.
Die größte Befürchtung gelte dem erhöhten Verkehrsaufkommen. Unter dem neuen Ärztehaus ist eine Tiefgarage mit 60 Plätzen geplant. Einziehen sollen sieben Gemeinschaftspraxen, ausschließlich Fachärzte. Sonja Griebowski: »Gadderbaum ist mit Medizinern bestens versorgt, das Einzugsgebiet für die Praxen wird die Gesamtstadt sein. Und entsprechend hoch ist dann das Verkehrsaufkommen.« Sabine Pohl- Löckmann weist darauf hin, dass im »Marktkauf«-Gebäude eine Praxis leer stehe, ein Mediziner als Mieter gesucht würde, dass an der Teutoburger Straße ein weiteres Ärztehaus entstehe.
Nicht nur Verkehrsfragen brennen den Anliegern auf der Seele, Löckmann fragt auch: »Was passiert mit der Immobilie, wenn sie sich als Medizinisches Forum nicht rechnen sollte?«

Artikel vom 10.03.2007