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Sprung über
den eigenen
Schatten

Vielfältige Erlebnispädagogik

Von Bernd Bexte
Herford (WB). Einfach mal über seinen eigenen Schatten springen: Christoph Brand hilft Kindern, Jugendlichen, Eltern und Lehrern ebenso wie Führungskräften und Auszubildenden dabei.

Der 30-jährige Herforder hat den »Schattenspringer« in wenigen Jahren zu einem der größten Anbieter für Teamtrainings und Erlebnispädagogik in Norddeutschland ausgebaut.
18 000 Teilnehmer allein 2006 zeugen von der Attraktivität des Schattenspringens »made in Herford-Stedefreund«. Ob im Hochseilgarten klettern, gemeinsam ein Floß oder ein Baumhaus bauen, Nachtwanderungen oder abenteuerliche Stadterkundungen - »Schattenspringer« setzt auf das Gruppenerlebnis. An 40 Jugendherbergen von Malente im Norden bis in die Rhön im Süden, von Bad Iburg im Westen bis Bad Freienwalde (Brandenburg) im Osten bietet das Unternehmen seine spektakulären Seminare an. »Das ist unser Hauptbetätigungsfeld. 2006 hatten wir hier 16 000 Teilnehmer«, erklärt Brand.
Aber auch Manager namhafter Unternehmen lernen bei ihm und seinen mittlerweile 50 freien Trainern den professionellen Umgang mit den eigenen Grenzen, zielorientiertes Arbeiten und optimales Arbeiten im Team. »Dazu werden, anders als bei den Jugend-Seminaren, intensive Vorgespräche geführt«, erzählt der diplomierte Pädagoge. Denn manchmal sei für die Bedürfnisse der Betriebe eine Unternehmensberatung passender. »Die Übung muss sich in den Alltag übertragen lassen.«
1999, noch als Student in Bielefeld, hatte Brand den »Schattenspringer« aus der Taufe gehoben. Mittlerweile verfügt das Unternehmen über zwei eigene Hochseilklettergärten an den Jugendherbergen in Hannoversch-Münden und Hildesheim. Seit einem Jahr gibt es ein Büro in Berlin, von wo aus die neuen Bundesländer erschlossen werden. Der Fuhrpark ist auf fünf Fahrzeuge angewachsen, im Sommer werden weitere Transporter angemietet. »Das Geschäft läuft gut, wir betreuen im Sommer bis zu 16 Schulklassen parallel«, sagt Brand.
Eigene Seminare leiten er und seine Frau Friederike (28), die ihn bei der Büroarbeit unterstützt, nur noch selten. Zur weiteren Entlastung werden zum April zwei feste Bürokräfte eingestellt. Die »Firmenzentrale« hat noch etwas Ursprüngliches, könnte zum Unternehmen nicht besser passen: Von einem massiven Blockhaus im idyllischen Stedefreund aus koordiniert »Schattenspringer« seine Seminare.
Es gibt aber auch Angebote für die Großstadt. »In Bielefeld gibt es jetzt unter dem Motto ÝAbenteuer in der StadtÜ spannende Detektivgeschichten.« Sein Wissen gibt Brand auch an den Pädagogen-Nachwuchs weiter. An der Universität Bielefeld, wo er selbst einmal studiert hat, bietet er mit seiner Frau, ebenfalls Pädagogin, ein Seminar »Erlebnispädagogik« an. Von dort rekrutiert »Schattenspringer« auch den Großteil der freien Trainer für die Kurse - so schließt sich der Kreis.

Artikel vom 17.03.2007