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Schokoladengenuss mit Frischkäse-Kern

Eine kreative Idee aus Verl-Bornholte macht Furore - Am Anfang stand die Charlottencreme

Von Manfred Köhler
Verl (WB). Kochen ist die große Leidenschaft von Friedhelm Lohoff (54), wenn er kulinarische Köstlichkeiten ausprobieren kann, ist er in seinem Element. Einer dieser Stunden in der Küche hat sein Leben vor etwa 18 Jahren völlig verändert.

Der Hobbykoch kreierte einen Frischkäse, der nicht nur seiner Familie und Freunden ausgezeichnet mundete. Heute lassen ihn sich Genießer in ganz Deutschland schmecken. Und noch viele andere Käseprodukte, die unter dem Namen »Bornholter« weithin ein Begriff sind.
Was in seiner kleinen Küche mit einer Portion Charlottencreme begann, ist inzwischen die Basis eines Unternehmens geworden. Im Verler Industriegebiet an der Chromstraße werden pro Woche mit Hilfe von 33 Mitarbeitern (davon 20 Festangestellte) zehn Tonnen feinster Frischkäse in Gaumenfreuden verwandelt. 50 Produkte sind im Angebot. Die Charlottencreme gehört nach wie vor zu den Rennern. »Sie ist ein beliebter Klassiker«, erzählt Qualitätsmanager und Bruder des Firmenchefs, Günter Lohoff (58) -Ê »von vielen kopiert aber nie erreicht«.
Wie auch die vielen anderen Leckereien, die Gourmet Friedhelm Lohoff zielsicher komponiert hat. Etwa Lauch-, Preiselbeer- oder Lachsbällchen. Oder Bärlauchcreme, Käsetorten oder Honig-Senf-Feigencreme. Drei seiner Produkte haben bereits hohe Auszeichnungen nach Verl geholt. Mit vielen Produkten war Friedhelm Lohoff Pionier auf dem Frischkäsemarkt. Mit den Käsebällchen zum Beispiel. Oder auch mit der mit Frischkäse gefüllten Brietorte.
Seine neueste Komposition ist ebenfalls hitverdächtig und hat auf der großen »Intermopro« in Düsseldorf bei den Feinschmeckern der Branche große Begeisterung ausgelöst: Käsekonfekt. Einen Kern aus Frischkäse und Preiselbeeren oder Annas-Aprikose hüllt er in eine Nussnugatcreme die mit Nusssplittern garniert wird. Da läuft den Frauen und Männern in der Produktion regelmäßig bei der Fertigung das Wasser im Mund zu sammen. »Einfach zu köstlich«, seufzt die gelernte Konditorin Kordula Höke, die zu den Mitarbeiterinnen der ersten Stunde gehört. Die Produktion der neuen Käsepralinen läuft schon kräftig auf Touren. »Das sieht nach einem umsatzstarken Produkt aus«, meint Qualitätsmanager Günter Lohoff.
Als Friedhelm Lohoff noch in Bielelfeld-Eckhardtsheim als Sozialpädagoge arbeitete, hätte er sich im Traum nicht vorstellen können, einmal Unternehmer einer großen Firma zu werden. Doch als er auf Drängen von Freunden und Bekannten seine Lauchcreme auf einem Marktstand anbot, fand diese prompt reißenden Absatz. Schließlich war die Nachfrage so groß, dass er sich entscheiden musste: Er machte sich 1989 mit seiner Käsefabrik in Bornholte selbstständig. Diese blieb nicht lange klein - schon sechs Jahre später platzte sie aus allen Nähten. An einem neuen Standort wurde gebaut. Doch das Wachstum ging ungebremst weiter. Als Zulieferer für die Fingerfood-Branche entwickelte Lohoff vor drei Jahren ein weiteres Standbein für die Firma. Mit so großem Erfolg, dass sie 2006 auf das Doppelte ausgebaut werden musste. Mit einer Investition von einer Million Euro entstand ein Anbau mit Kühlhäusern und Froster.

Artikel vom 17.03.2007