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Es wird eng im Kampf
um den Euro-Start

Lemgo empfängt in Halle Flensburg-Handewitt

Von Oliver Kreth
Halle/Lemgo (WB). Mit mindestens 600 Fans reisen die Gäste aus dem Norden Deutschlands ins Gerry-Weber-Stadion an. Unterstützung, die der Truppe von Kent-Harry Andersson gelegen kommt.

Denn die SG Flensburg-Handewitt hat mit dem TBV Lemgo an diesem Sonntag (Anpfiff in Halle 15 Uhr) noch eine Rechnung offen. Die Lipper entführten nämlich im September einen Zähler (31:31) aus der Campushalle.
Der wichtigste Job des SG-Coaches war es, seine Jungs mit Elan zu versorgen. Nach dem großen Kampf gegen die SG Kronau/Östringen am Donnerstagabend hätte er ihnen am liebsten für Freitag freigegeben. »Eine Pause können wir aber nicht machen, wir brauchen einen gewissen Rhythmus«, sagte er und bat zu Lauf- und Kraft-Übungen. Erst an diesem Samstag folgt die taktische Besprechung, ehe der Tross am Nachmittag dann Richtung Ostwestfalen aufbricht.
Lemgo hatte etwas Zeit zur Regeneration. Die Lipper sind nicht mehr im internationalen Geschäft tätig, verloren schon am Mittwoch nur knapp mit 28:30 beim SC Magdeburg. »Man sah die Handschrift von Daniel Stephan«, befand Kent-Harry Andersson. »Er bringt mehr Ruhe in die Mannschaft.« Zudem ist damit zurechnen, dass auch der zuletzt an einer Grippe erkrankte Markus Baur wieder im TBV-Dress aufläuft.
Der so gelobte ehemalige Welthandballer (»Mir geht es körperlich sehr, sehr gut. Die Schulter ist nicht mehr eingeschränkt.«) weiß um die Bedeutung seiner Person - nicht nur in der aktuellen Situation. Vor allem auch in der Saison 2007/2008, wo dem Mittelmaß mit neuen Kräften (Lars Kaufmann, Rolf Hermann, Rückkehrer Sven-Sören Christophersen) der Kampf angesagt werden soll. Daniel Stephan: »Natürlich kommt es da auf mich, aber natürlich auch auf Florian Kehrmann und Filip Jicha, der trotz seiner Jugend ein wesentlicher Bestandteil des Teams ist, an, die Neuen schnellst möglich zu integrieren.«
Doch auch die Saison ist noch nicht abgeschrieben. Zwar gingen zwei Punkte in der Bördelandhalle verloren, aber 22 gibt es noch, um das Spieljahr versöhnlich zu beenden und den erneuten Start im EHF-Cup zu sichern. Dabei baut Interimstrainer Volker Zerbe wieder auf alte Lemgoer Tugenden. Die solide Abwehr soll es richten.
Das Gerry-Weber-Stadion ist aber auch Station in einer Abschiedstournee. Denn SG-Schlussmann Jan Holpert beendet nach dieser Saison seine Karriere. Der Bruder des TBV-Managers wird aber wohl nur Spielanteile erhalten, sollte das Resultat eindeutig für die Gäste stehen. Denn, so Fynn Holpert, »Dan Beutler ist momentan in Topform«. Und bei aller geschwisterlicher Liebe, in die Meisterschaftssuppe wollen die Lipper der SG Flensburg-Handewitt auch in dieser Spielzeit spucken. Daran soll selbst die Anfeuerung der 600 Fans nichts ändern.
Auch in der nächsten Saison spielt der TBV Lemgo wieder im Gerry-Weber-Stadion. Wann und gegen wen und wie oft wird entschieden, wenn der Spielplan herauskommt.

Artikel vom 10.03.2007